Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Fahrt zum Angstgegner
Ravensburg Towerstars spielen in Crimmitschau – Czarnik trifft erstmals auf Ex-Team
RAVENSBURG - Sportler hören Worte wie Angstgegner nicht gerne. Angst soll im Sprachgebrauch der Profisportler, erst recht in einer harten Sportart wie Eishockey, nicht zum Wortschatz gehören. Doch die vergangene Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 hat gezeigt: Zu den Lieblingsgegnern der Ravensburg Towerstars gehörten die Eispiraten Crimmitschau da wahrlich nicht.
Sechsmal in Folge haben die Ravensburger zuletzt den Crimmitschauern die Punkte respektive den Sieg überlassen müssen, inklusive der Pre-Play-Offs in der vergangenen Saison. „Ich weiß, ich war ja im anderen Team“, sagt Robbie Czarnik lachend. Am Freitag um 20 Uhr steht er erstmals in einem anderen Trikot auf dem Eis im Sahnpark.
Nach einer starken Saison bei den Eispiraten wechselte der US-Amerikaner im Sommer nach Ravensburg. Der Wechsel sorgte bei den Crimmitschauern für wenig Begeisterung, manche Äußerungen aus Sachsen waren unterhalb der Gürtellinie. „Natürlich bin ich motiviert und will aus mehreren Gründen gegen Crimmitschau gewinnen“, sagt Czarnik.
Der 28-Jährige will mit seiner Leistung auf dem Eis eine Antwort geben. Beim 5:3-Sieg der Towerstars in Deggendorf war Czarnik doppelter Torschütze. „Es läuft derzeit gut bei uns“, sagt er über seine Reihe mit Vincenz Mayer und Ilkka Pikkarainen. „Ich habe viele Chancen und wir finden immer besser zusammen.“
Crimmitschau siegt gegen Meister
Es ist jedoch nicht nur die erste Reihe, auf die sich Trainer Jiri Ehrenberger derzeit verlassen kann. Auch die anderen drei Sturmreihen trafen in den ersten drei Spielen regelmäßig. „Da sind wir, finde ich, sehr ausgeglichen“, meint Ehrenberger. „Alle Sturmreihen können Akzente setzen, aber alle haben auch noch Luft nach oben.“Beim zweiten Auswärtsspiel der Saison wollen die Towerstars an die Leistungen der ersten drei Partien anknüpfen.
Gänzlich vergessen haben die Ravensburger die Partien gegen Crimmitschau – und vor allem das bittere Aus in den Pre-Play-offs – aber nicht. Und so werden sie gegen die Sachsen alles daransetzen, nach sechs Niederlagen am Stück wieder Punkte gegen Crimmitschau zu gewinnen. Die Eispiraten starteten unter Trainer Kim Collins mit zwei Niederlagen in die Saison, am vergangenen Spieltag gab es aber zwei Siege, darunter einen 3:2-Heimsieg gegen Meister Bietigheim. „Mit den sechs Punkten bin ich natürlich voll zufrieden“, sagte Collins. Schon nach dem ersten Saisonspiel entschied sich Collins für einen Wechsel auf der Torwartposition. Brett Kilar ging als Nummer eins in die Saison, seit dem zweiten Spieltag steht jedoch Sebastian Albrecht zwischen den Pfosten.
Am Sonntag um 18.30 Uhr treffen die Towerstars in der Ravensburger Eissporthalle auf die Bayreuth Tigers. Die Mannschaft um Cheftrainer Petri Kujala hat erst nach der Insolvenz des SC Riessersee doch noch das Startrecht für die DEL2 bekommen, musste aber zuletzt vier Niederlagen hinnehmen. Wegen des Aufbaus zur Oberschwabenschau kommt es rund um die Eissporthalle wieder zu Engpässen beim Parken.