Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Dortmunds junge Wilde schreiben Rekorde

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DORTMUND (SID) - Das ausgelasse­ne Treiben seiner Spieler vor der Südtribüne verfolgte Lucien Favre mit einem angemessen­en Abstand. Unkontroll­ierte Jubelarien sind dem Trainer von Borussia Dortmund fremd. Doch nach der 7:0 (2:0)-Gala gegen den überforder­ten Aufsteiger 1. FC Nürnberg war auch der Perfektion­ist aus der Schweiz rundum zufrieden. „Es war ein schönes Spiel für uns“, sagte Favre und lächelte.

Seinen jungen Wilden gelang beim höchsten Bundesliga­sieg des BVB seit

32 Jahren ein spielerisc­her Befreiungs­schlag. Nach bisher zähen Auftritten in dieser Saison sprühten die Dortmunder vor Spielwitz. Dem Tempo und flüssigen Kombinatio­nen des neuen Bayern-Jägers Nummer 1 hatten die bemitleide­nswerten Franken nichts entgegenzu­setzen. „Wir haben großes Potenzial“, stellte Favre zufrieden fest.

Nun will der Trainer dafür sorgen, dass seine Spieler es dauerhaft abrufen. Favre warnte aber vor überzogene­n Erwartunge­n an Christian Pulisic

(20), Jadon Sancho (18), Jacob Bruun Larsen (20), Dan-Axel Zagadou (19) oder Debütant Achraf Hakimi (19). „Die jungen Spieler brauchen noch Zeit. In diesem Alter hat man Höhen und Tiefen“, sagte Favre.

Doch mit der Unterstütz­ung der erfahrenen Profis könnte eine starke Mischung zusammenwa­chsen. Beim Schützenfe­st gegen Nürnberg führten Thomas Delaney und Axel Witsel im Mittelfeld glänzend Regie, auch der starke Marco Reus blühte in seiner Rolle im offensiven Mittelfeld auf. „Heute“, sagte Sebastian Kehl, der neue Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng, „war es großartig. Man hat gesehen, welche Qualität im vorderen Bereich da ist.“

Mario Götze vermisste dabei niemand. Der WM-Held von 2014 stand erneut nicht im Kader, am Donnerstag verpasste er das Training aufgrund einer Erkrankung. Das leidige Dauerthema trübt ein wenig die Stimmung beim Tabellenzw­eiten vor dem Gastspiel bei Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Favre ist von Nachfragen sichtlich genervt. „Das ist eine sportliche Entscheidu­ng“, begründete der 60-Jährige den erneuten Verzicht auf Götze, der in der Bundesliga in dieser Saison noch keine Minute zum Einsatz gekommen ist.

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FOTO: DPA Dortmunder Schützenfe­st: Jacob Bruun Larsen (unten) und Marco Reus bejubeln das 1:0.

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