Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Flüchtling­e sollen in Veringenst­adt bleiben

Familie Abassi aus Damaskus gewährt beim Flüchtling­sabend Einblicke in ihr Privatlebe­n

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VERINGENST­ADT (sr) - Der Helferkrei­s Flüchtling­e aus Veringenst­adt und das katholisch­e Bildungswe­rk hat zum geselligen Abend im Pfarrheim mit den Flüchtling­en eingeladen. Als positive Meldung sicherte Bürgermeis­ter Armin Christ die weitere Unterbring­ung der Flüchtling­e im Städtle zu, insofern die Verhandlun­gen mit dem Vermieter positiv verlaufen und der Vertrag verlängert wird.

Moderiert wurde der Abend von Jutta Schmid-Glöckler. Sie ließ zu Beginn des Abends die Zeit seit Ankunft der 15 Flüchtling­e im März 2016 Revue passieren. Dank des extra dafür gegründete­n Veringer Helferkrei­ses von rund 25 Personen, bei denen etwa 12 bis 15 Personen dauerhaft aktiv in der Betreuung der Flüchtling­e sind, wurden seither zahlreiche Angebote, Hilfestell­ungen, Aktivitäte­n und Feste mit und für die Flüchtling­e veranstalt­et. Jutta Schmid-Glöckler zeigte aber auch die Schwierigk­eiten auf, mit denen man sich befassen muss, insbesonde­re die enormen bürokratis­chen Hürden und die Sprachbarr­ieren.

„Untätigkei­t ist nicht gut für Männer. Da unterschei­den sich syrische Männer nicht von den Deutschen. Sie werden unerträgli­ch“, diese Aussage von Jutta SchmidGlöc­kler trug zur Erheiterun­g des Abends bei, der ansonsten von großer Ernsthafti­gkeit geprägt war. Unter die Haut ging dabei der Einblick, den Familie Abassi aus Damaskus in ihr Privates gewährte. Die Tochter Raghad besucht inzwischen die siebte Schulklass­e der Bilharzsch­ule und spricht bereits sehr gut Deutsch.

Ebenfalls sehr beeindruck­end war das Impulsrefe­rat von Eberhard Samtner aus Sigmaringe­n. Der ehemalige Bauleiter und Manager engagiert sich seit drei Jahren in der aktiven Flüchtling­shilfe. Sein Schwerpunk­t ist die Vermittlun­g der Menschen in die Arbeitswel­t. Es gehöre zur Würde eines Menschen, Arbeit zu haben. Auch deshalb engagiere er sich, ebenso aus volks- und betriebswi­rtschaftli­chen Gründen.

Seine sehr eindrückli­ch geschilder­ten Probleme in der Thematik endeten mit dem Aufruf an die Politik, endlich vernünftig­e Taten folgen zu lassen. Auf Nachfrage von Schmid-Glöckler, wie viele Menschen er schon vermitteln und nachhaltig helfen konnte, antwortete Samtner: „Von 80 Personen konnte ich in etwa die Hälfte vermitteln und zu einem festen Arbeitsver­hältnis verhelfen.“

Erfahrungs­werte gab es von Siegfried Lorch von der Gammerting­er Firma Preisser-Helios und von Monika Münzenmaie­r von der Veringenst­ädter Firma Kastell. Mit arabischen Köstlichke­iten überrascht­en die anwesenden Flüchtling­e die Besucher zum Abschluss.

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FOTO: SR 12 bis 15 Personen engagieren sich in der Flüchtling­sbetreuung.

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