Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die ersten Schauspieler stehen schon fest
Für das Stettener Sommertheater 2019 haben die Vorbereitungen begonnen
STETTEN AM KALTEN MARKT Rund 100 Besucher sind zum ersten öffentlichen Informationsabend zum großen Sommertheater 2019 gekommen. In der Aula des Schulzentrums haben Stefan Hallmayer, Intendant und Regisseur des Theaters Lindenhof, die Stettener Projektleiterin Claudia Mogg und Bürgermeister Maik Lehn über das geplante Stück berichtet.
„Stetten – dem Himmel so nah“soll nach nunmehr 20 Jahren erneut inszeniert werden. Das Dorfspiel war im Jahr 1999 anlässlich der 1200Jahr-Feier von Stetten am kalten Markt zum ersten Mal aufgeführt worden und erzählt die bewegte und zum Teil sehr dramatische Geschichte der Gemeinde über die Jahrhunderte.
Die überaus erfolgreichen Aufführungen vor fast 20 Jahren erregten über die Region hinaus Aufsehen und waren Vorbild und Anregungen für viele Gemeinden in weitem Umkreis, auch ihre Geschichte in Theaterspielen umzusetzen. Mit der Neuinszenierung will Stefan Hallmayer an den Erfolg von damals anknüpfen, wobei das seinerzeit von Franz Xaver Ott eigens für Stetten geschriebene Stück überarbeitet werden soll.
„Wir sind heute schauspielerisch sehr viel weiter“, sagte Hallmayer mit Blick auf die seither mit den Stettener Laienschauspielern in fünf individuellen Sommeraufführungen erworbenen Fähigkeiten. „Auch in Licht-, Bild- und Tongestaltung können wir in die neue Fassung eine deutliche Steigerung reinbringen“. Wie damals sollen auch diesmal wieder möglichst viele Menschen mitwirken. „Jeder, der mitmachen will, darf auch mitmachen“, sagte Hallmayer, „es findet sich für jeden eine Rolle“.
Schwachstellen werden nach 20 Jahren verbessert
Beim Einblick in das damals von der Aufführung gedrehte Video wies Hallmayer auf die Schwachstellen hin. Manches sei zu langatmig, die Spielweise zu plakativ und Ähnliches. Die Texte sollen „frisiert“werden, so Hallmayer, es soll temopreicher und präziser gespielt werden, außerdem würden Bild- und Tonqualität eine Auffrischung vertragen. Nach wie vor sollen die sehr bildmächtigen, zum Teil sogar überwältigenden Massenszenen beibehalten und optimiert werden. „Ich freue mich total, wieder hierzu sein“, meinte ein strahlender Hallmayer mit Blick in die Runde.
Viele bekannte Gesichter, aber auch viele neue junge – „das zeigt, dass Interesse da ist“. Ab 25. März soll mit den Proben begonnen werden, so der Regisseur. Er hofft, dass sich bis dahin genügend Mitspieler gemeldet haben, denn „270 – so viele waren es 1999 – will ich mindestens wieder dabei haben!“Viele Gruppen sollen dabei sein, wie Kinder- und Jugendgruppen, Schulklassen, Musikkapellen und Bands sowie Chöre, Vereine und andere Gruppierungen. Als fixe Tage für die Proben stellte Hallmayer den Montag ab 17 Uhr in den Raum sowie Freitag und Samstag.
Die Premiere soll am 19. Juli 2019 sein, wobei insgesamt neun Aufführungen an den darauffolgenden Wochenenden geplant sind. Der Lindenhof-Intendant lobte das große Engagement der Stettener Laienschauspieler, die alle vier Jahre wieder mit Herzblut unter seiner Regie ein Thema der Ortsgeschichte umsetzen. „Das Stettener
„Jeder, der mitmachen will, darf auch mitmachen“, sagt Regisseur Stefan Hallmayer, der das Stettener Sommertheater in Szene setzt.
Modell gilt als Vorbild beim Verband Deutscher Amateurtheater“, sagte er. Kultur darf nicht nur für Bessergestellte da sein, aber „Kultur für alle heißt nicht, dass es keinen Anspruch hat!“
An diesem Abend konnten die Verantwortlichen bereits die ersten Schauspieler aus den Reihen des Publikums rekrutieren. Auch Martina Traut, ein Original mit unglaublichem schauspielerischen Talent, macht wieder mit, obwohl sie sich bereits vom Theaterspielen verabschiedet hat. „Aber ich war schon beim ersten Mal mit dabei“, sagte die Stettenerin. „,Mit Stetten – dem Himmel so nah’ hab’ ich vor 20 Jahren angefangen und mit ,Stetten – dem Himmel so nah’ höre ich auf, so schließt sich der Kreis.“