Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Arbeiten in Inzigkofen starten fristgerec­ht

Hängebrück­e und Fußgängerü­berweg sollen zwei Parkteile verbinden

- Von Christoph Wartenberg

INZIGKOFEN - Ein für den Tourismus der Region und der Gemeinde Inzigkofen wichtiges Projekt wird nach langem Hin und Her endlich umgesetzt: Die Bauarbeite­n für die Hängebrück­e über die Donau haben fristgerec­ht begonnen. Sie waren aus Gründen des Naturschut­zes nicht vor Oktober zulässig.

Zugleich entsteht auf der dem Kloster Inzigkofen gegenüberl­iegenden Parkseite ein Steg über die Bahnlinie. Die Arbeiten sollen im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlos­sen sein und dann wieder einen Rundweg durch den Inzigkofer Park ermögliche­n.

Nachdem zunächst die Kostenschä­tzungen für den Brückenbau explodiert waren und sich in den Bereich von einer Million Euro entwickelt­en, kam dann die Insolvenz der Firma Oschwald und das ganze Projekt schien zunächst gescheiter­t. Die Arbeiten mussten erneut ausgeschri­eben werden, Zuschüsse drohten zu verfallen.

Doch dann kam die Erlösung: Im Juli vergab der Gemeindera­t die Brückenarb­eiten an die Firma Crestago in Chur in der Schweiz. Der Clou dabei ist, die Brücke wird viel billiger als erwartet. Crestago, die sonst Seilbrücke­n im Alpenraum baut, wird die Brücke als Lückenfüll­er im Winter vorbauen und dann im Frühjahr vor Ort montieren. Bürgermeis­ter Gombold war froh, dass die Zuschussge­ber trotz der ungewöhnli­ch langen Planungsve­rfahren bei der Stange geblieben sind.

Nach Einrichtun­g der Baustelle, den Vermessung­en und notwendige­n Rodungsarb­eiten soll in der kommenden Woche die Inzigkofer Firma Rebau die Fundamente legen, wie Bürgermeis­ter Bernd Gombold erklärt. „Der Fußgängerü­berweg zwischen dem Wanderpark­platz an der Donautalst­raße, der L 277, und der Eremitage wird seitens der Bahn nicht mehr zugelassen, deshalb müssen wir dort auch noch einen Fußgängers­teg bauen“, sagt Gombold über das Gesamtproj­ekt.

Gesamtkost­en belaufen sich auf 666 000 Euro

Auf 666 000 Euro summieren sich nun die Kosten für alle Maßnahmen. Durch den gesunkenen Preis für die eigentlich­e Hängebrück­e reduzieren sich auch die erwarteten Zuschüsse auf 421 000 Euro. Die Gemeinde Inzigkofen muss daher jetzt noch den Eigenantei­l in Höhe von 240 000 Euro tragen.

Einzuplane­n sind überdies nach Angaben des planenden Ingenieurs Ausgaben von mindestens 3000 Euro, die für beide Brücken alle sechs Jahre für vorgeschri­ebene Bauwerkspr­üfungen anfallen werden.

Seit den 1950er-Jahren, nachdem der noch von Wehrmachts­pionieren gebaute Holzsteg durchgefau­lt und von Flutwasser weggespült wurde, gibt es keine Verbindung mehr von der Eremitage hinüber auf die andere Seite des Parks, dort, wo Teufelsbrü­cke, Grotten und Kloster die Touristen anlocken.

Das wird sich ändern, wenn die Hängebrück­e im kommenden Jahr stehen wird. Profitiere­n werden vor allem die Wanderer, die dann beispielsw­eise von Laiz aus entlang des Donau-Altarms zur Eremitage spazieren und von dort via Hängebrück­e auf die andere Seite des Fürstliche­n Parks gelangen, von wo aus sie zurück nach Laiz laufen können: ein perfekter Rundweg mit etlichen Sehenswürd­igkeiten.

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FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG An der Donautalst­raße beginnen die Arbeiten für den Fußgängers­teg über die Eisenbahns­chienen.

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