Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Arbeiten in Inzigkofen starten fristgerecht
Hängebrücke und Fußgängerüberweg sollen zwei Parkteile verbinden
INZIGKOFEN - Ein für den Tourismus der Region und der Gemeinde Inzigkofen wichtiges Projekt wird nach langem Hin und Her endlich umgesetzt: Die Bauarbeiten für die Hängebrücke über die Donau haben fristgerecht begonnen. Sie waren aus Gründen des Naturschutzes nicht vor Oktober zulässig.
Zugleich entsteht auf der dem Kloster Inzigkofen gegenüberliegenden Parkseite ein Steg über die Bahnlinie. Die Arbeiten sollen im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein und dann wieder einen Rundweg durch den Inzigkofer Park ermöglichen.
Nachdem zunächst die Kostenschätzungen für den Brückenbau explodiert waren und sich in den Bereich von einer Million Euro entwickelten, kam dann die Insolvenz der Firma Oschwald und das ganze Projekt schien zunächst gescheitert. Die Arbeiten mussten erneut ausgeschrieben werden, Zuschüsse drohten zu verfallen.
Doch dann kam die Erlösung: Im Juli vergab der Gemeinderat die Brückenarbeiten an die Firma Crestago in Chur in der Schweiz. Der Clou dabei ist, die Brücke wird viel billiger als erwartet. Crestago, die sonst Seilbrücken im Alpenraum baut, wird die Brücke als Lückenfüller im Winter vorbauen und dann im Frühjahr vor Ort montieren. Bürgermeister Gombold war froh, dass die Zuschussgeber trotz der ungewöhnlich langen Planungsverfahren bei der Stange geblieben sind.
Nach Einrichtung der Baustelle, den Vermessungen und notwendigen Rodungsarbeiten soll in der kommenden Woche die Inzigkofer Firma Rebau die Fundamente legen, wie Bürgermeister Bernd Gombold erklärt. „Der Fußgängerüberweg zwischen dem Wanderparkplatz an der Donautalstraße, der L 277, und der Eremitage wird seitens der Bahn nicht mehr zugelassen, deshalb müssen wir dort auch noch einen Fußgängersteg bauen“, sagt Gombold über das Gesamtprojekt.
Gesamtkosten belaufen sich auf 666 000 Euro
Auf 666 000 Euro summieren sich nun die Kosten für alle Maßnahmen. Durch den gesunkenen Preis für die eigentliche Hängebrücke reduzieren sich auch die erwarteten Zuschüsse auf 421 000 Euro. Die Gemeinde Inzigkofen muss daher jetzt noch den Eigenanteil in Höhe von 240 000 Euro tragen.
Einzuplanen sind überdies nach Angaben des planenden Ingenieurs Ausgaben von mindestens 3000 Euro, die für beide Brücken alle sechs Jahre für vorgeschriebene Bauwerksprüfungen anfallen werden.
Seit den 1950er-Jahren, nachdem der noch von Wehrmachtspionieren gebaute Holzsteg durchgefault und von Flutwasser weggespült wurde, gibt es keine Verbindung mehr von der Eremitage hinüber auf die andere Seite des Parks, dort, wo Teufelsbrücke, Grotten und Kloster die Touristen anlocken.
Das wird sich ändern, wenn die Hängebrücke im kommenden Jahr stehen wird. Profitieren werden vor allem die Wanderer, die dann beispielsweise von Laiz aus entlang des Donau-Altarms zur Eremitage spazieren und von dort via Hängebrücke auf die andere Seite des Fürstlichen Parks gelangen, von wo aus sie zurück nach Laiz laufen können: ein perfekter Rundweg mit etlichen Sehenswürdigkeiten.