Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Musicalfreunde lösen Begeisterung aus
Premiere von „We can rock you“im Bürgerhaus – Dieses Wochenende gibt es weitere Vorstellungen
ENNETACH – Große Begeisterung haben die Musicalfreunde Mengen mit ihrem Musical „We can rock you“im Publikum des Bürgerhauses Ennetach ausgelöst. Die jungen Darsteller zeigten bei der Premiere am Dienstagabend eine großartige Leistung: Sie überzeugten mit Mimik, Gestik, ihrem Theaterspiel und natürlich mit ihrem Gesang, den Songs der Band Queen.
Auf dem Planeten Ebay herrscht die gefürchtete Killer-Queen (Fiona Skuppin) mit ihrem schlauen und bösen Sicherheitschef Kashoggi (Andreas Burth). Der Konzern Global Soft Corporation unterdrückt alle Andersdenkenden. Musikinstrumente und selbstgemachte Musik sind streng verboten, nur die von der Corporation mit dem Computer produzierte Musik ist erlaubt. Eine Gruppe Jugendlicher, die Bohemians, leistet Widerstand. „Ich will nicht Musik programmieren“, ruft der junge Galileo (Felix Brummund) im Gespräch mit seiner Lehrerin (Franziska Sugg) verzweifelt aus. Und dann bricht es aus ihm heraus: „I want to break free“singt Galileo plötzlich und doppeldeutig. Er weiß gar nicht warum, irgendwie sind tief in ihm lauter Lieder und Melodien vergraben. Doch das ist gefährlich. Seine Lehrerin denunziert ihn, und plötzlich betritt der Sicherheitschef mit seinen brutalen Polizisten die Szenerie. Selbstgemachte Musik sei verboten, stellt der selbstzufriedene, aalglatte Sicherheitschef mit seiner coolen Sonnenbrille genüsslich fest. Galileo kann schreien so laut wie er will, er wird von den Polizisten mit den Schlagstöcken geschlagen und abgeführt.
Auch Scaramouche (Annika Häberle) ist anders als ihre gleichförmigen Mitschülerinnen. Auch sie gerät in die Fänge des Sicherheitsapparats der Killer-Queen. Im Krankenhaus wachen beide nebeneinander von einer Narkose auf. Sie flüchten – und kommen sich dabei näher: Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung.
Der Messias
Dann treffen sie auf die Bohemians J. B. (Thomas Arnold) und Ozzy (Rebecca Sugg). Den beiden wird klar: Galileo könnte der langersehnte Messias sein, der die alten, verbotenen Lieder in sich trägt und mit seiner Stimme die verborgenen Musikinstrumente finden und die Herrschaft der Killerqueen brechen könnte. J. B. und Ozzy führen die beiden zu den anderen Bohemians. Doch dann betritt wieder Kashoggi mit seinen brutalen Polizisten die Szenerie – bei der Operation im Krankenhaus waren Scaramouche und Galileo Wanzen implantiert worden. Allerdings gelingt Galileo und Scaramouche die Flucht. Zusammen mit dem geheimnisvollen Barkeeper Bap (Michael Burger) begeben sie sich auf die gefährliche Suche nach den verborgenen Musikinstrumenten.
Das Musical sorgte das ein oder andere Mal für Heiterkeit im Publikum. Allein die Namen der Bohemians waren witzig: J. B. stand beispielsweise für die Sängerin Jeanette Biedermann, der Anführer Dieter (Lukas Gruber) trug den Namen von Pop-Produzent Dieter Bohlen, Ozzy (Rebecca Sugg) den von dem Sänger Ozzy Osbourne.
Überhaupt begeisterte besonders Felix Brummund mit seinem Spiel und Gesang, er und ScaramoucheDarstellerin Annika Häberle, die ebenfalls großartig spielte, bekamen einen besonders starken Applaus. Überzeugend waren auch Fiona Skuppin und Andreas Burth, herausragend auch der Gesang von OzzyDarstellerin Rebecca Sugg. Auch die anderen Hauptdarsteller Thomas Arnold, Michael Burger, Lukas Gruber und Franziska Sugg boten eine eindrucksvolle Leistung. Eine echte Bereicherung waren die Auftritte des Hexenballets Hohentengen in dem Stück. Regie führte Waltraud Marschall. Fürs musikalische Arrangement war Gerhard Hochleiter zuständig, für die Technik Dominik Hochleiter und Michael Arnold, für die Choreographie der Tänze Michaela Deiglmayr. Die Kulissen hatten die Familie Hochleiter und Erika Rimmele-Laux gestaltet.