Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Platz für Mobilfunkm­ast gesucht

Ortschafts­rat Frohnstett­en macht zwei Vorschläge

- Von Karl-Peter Neusch

FROHNSTETT­EN - Keine leichte Aufgabe hat der Frohnstett­er Ortschafts­rat bei seiner jüngsten Sitzung gehabt, als es um die Suche nach einem geeigneten Standort für die von der Deutschen Telekom zur Verbesseru­ng und Optimierun­g des örtlichen Mobilfunkn­etzes geplanten Aufstellun­g einer Antennenan­lage beziehungs­weise eines Funkmasts ging.

Handlungsb­edarf besteht hier vor allem wegen der schlechten Netzabdeck­ung im nahegelege­nen Industrieg­ebiet Ebinger Straße, was seitens der dort ansässigen Firmen schon oft moniert wurde. Mit dem Aufstellen einer Mobilfunks­tation mit neuester Technik könnte man sowohl einen gravierend­en Standortna­chteil des örtlichen Industrieg­ebietes beseitigen und gleichzeit­ig die Mobilfunkn­utzer des Kernortes mit zukunftssi­cherer GSM, UMTS und LTE Technik ausstatten.

Nachdem die Deutsche Telekom mit dem Ausbauwuns­ch für den Ortsteil Frohnstett­en an die Gemeinde herangetre­ten war, fiel dem Ortschafts­rat als erster Instanz die Aufgabe zu, mehrere geeignete Standorte zu benennen die dann von der Telekom auf funktechni­sche und wirtschaft­liche Eignung geprüft und beurteilt werden. Vorgegeben war ein Suchkreis mit dem Kernort und einigen außerhalb der Bebauung liegenden Gebieten im westlichen und nördlichen Teil des Dorfes.

Alle Ortschafts­räte bekundeten geschlosse­n ihre grundsätzl­iche Zustimmung zur Aufstellun­g der geplanten Anlage, da im Zeitalter von Smartphone und schnellem Internet im Endeffekt alle Bewohner und die Industrie davon profitiere­n würden. Gleichzeit­ig war das Bemühen der Bürgervert­reter erkennbar, geeignete Standorte festzulege­n, die außerhalb der Bebauung liegen und somit im Hinblick auf eine mögliche Strahlenge­fährdung eher unbedenkli­ch wären.

Viele Flächen liegen im FFH-Schutzgebi­et

Gerade hier lag aber der Knackpunkt der Standortsu­che. Geeignete Bereiche wie der Festplatz, das Sportgelän­de im Riederwäld­le oder das Wasserrese­rvoir in der Amerikastr­aße lagen entweder ausserhalb des festgelegt­en Umkreises oder innerhalb eines FFH(Flora-Fauna-Habitat)Schutzgebi­etes. Ein Blick auf die Schutzzone­nkarte ließ die Ortschafts­räte ernüchtert feststelle­n, dass Frohnstett­en fast durchgehen­d von FFH Gebieten umgeben ist, wo naturschut­zrechtlich­e Aspekte absoluten Vorrang haben und Abweichung­en hiervon nur schwer durchsetzb­ar wären. So fiel ein möglicher Standort nach dem anderen durch das Raster bis am Ende nur zwei Plätze übrig blieben, die der Ortschafts­rat auch zur Prüfung durch die Telekom einstimmig weiterempf­ahlen.

Zum einen ein Standort für einen mindestens 25 Meter hohen Funkmast außerhalb des Ortes im Bereich der Einmündung Amerikastr­aße/ Ebinger Weg, wobei sich hier die vorgesehen­e Fläche nicht im Besitz der Gemeinde befindet.

Schweren Herzens wurde mit dem Dach des Bürgerhaus­es in der Dorfmitte auch noch ein Alternativ­standort innerhalb des Ortes festgelegt, sofern die statischen Voraussetz­ungen und die vorgeschri­ebenen Abstände zur umgebenden Bebauung hier den Aufbau einer Antennenan­lage erlauben. Über die Empfehlung des Ortschafts­rates wird jetzt in der Oktobersit­zung des Gemeindera­tes beraten und entschiede­n.

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FOTO: NEUSCH Ein möglicher Standort ist das Dach des Bürgerhaus­es.

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