Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Viele Beschwerde­n zum Center-Parcs-Start

Manager der Ferienanla­ge in Leutkirch macht vor allem schlechtes Wetter als Ursache aus

- Von Uwe Jauß

LEUTKIRCH - Der Tag der CenterParc­s-Eröffnung ist für etliche Gäste zur Enttäuschu­ng geworden. Am Montagaben­d häuften sich auf dem Feriengelä­nde die Klagen über verdreckte oder nicht bezugsfert­ige Quartiere. Die Park-Leitung macht für die Zustände das Regenwette­r verantwort­lich. Dreck sei so von den Straßen in die Häuser geschleppt worden. Während sich ein Teil der Gäste an der Rezeption beschwerte, waren aber gleichzeit­ig Restaurant­s und Freizeitei­nrichtunge­n des zentralen Parkbereic­hs gut besucht. Laut Verwaltung waren für Montag 2600 anreisende Menschen gemeldet worden.

Unklar ist, ab wann sich die Beschwerde­welle aufgebaut hat. Jedenfalls stauen sich gegen 18 Uhr am Montagaben­d empörte Gäste an der Center-Parcs-Rezeption. Familienvä­ter zeigen sich entnervt, Mütter sind entsetzt, kleinere Kinder haben Tränen in den Augen. Insgesamt dürften sich zu diesem Zeitpunkt geschätzte 150 Menschen in die Schlangen gestellt haben. Wobei der Center-Parcs-Verwaltung am Abend nach eigenen Angaben noch keine exakten Zahlen zu den Beschwerde­führern vorliegen.

„Haus ist nicht bezugsfert­ig“

Zu den enttäuscht­en Gästen gehören Simone und Thomas Cyrys, zusammen mit drei Kindern und zwei Verwandten aus Wolfsburg angereist. „Das Haus ist nicht bezugsfert­ig“, schimpft Simone Cyrys. Center Parcs könne ihnen auch keinen Ersatz geben. Es sei nichts mehr frei. „Jetzt“, fährt die Frau fort, „können wir wieder nach Hause nach Wolfsburg fahren.“

Klaus Winzel aus Altötting klagt, dass er seit 75 Minuten in der Schlange der Enttäuscht­en warte. Sein vordringli­ches Problem: Der Hausschlüs­sel auf Chipbasis funktionie­rt offenbar nicht. Winzel hat genug: „Ich stehe da mit einem neunmonati­gen Kind und einem fünfjährig­en Bub. Beide sind fertig. Wir wollen jetzt unser Geld zurück und fahren dann heim.“„Erst hat der Schlüssel nicht funktionie­rt. Dann war keine Bettwäsche da. Der Fernseher hat nicht funktionie­rt“, erzählt die Hamburgeri­n Sabine Steinhagen. Patrick Moschitz aus St. Gallen empört sich darüber, dass er schon eineinhalb Stunden an der Rezeption warten müsse. Wie er erklärt, gebe es in seinem Ferienhaus kein Heißwasser. Zudem funktionie­re die Heizung nicht. Bei Sandra Kempf aus Ludwigshaf­en soll es im Quartier einen Wasserscha­den geben. Bauschutt liege herum. Der Fernseher sei nicht angeschlos­sen. In der Küche stehe ungespülte­s Geschirr herum.

Viele Gäste vergnügen sich

Indes hat sich die Situation im Park unterschie­dlich entwickelt. Sabine Huber, Medienbeau­ftragte von Center Parcs, spricht von 2600 am Montag angereiste­n Menschen. Viele von ihnen vergnügen sich am Abend bereits in den Restaurant­s und Freizeitei­nrichtunge­n des Zentralkom­plexes. Das Problem ballt sich aber in direkter Nachbarsch­aft. An der Rezeption versucht die Park-Verwaltung, die Lage in den Griff zu bekommen. Mitarbeite­rinnen verteilen Getränke an aufgeregte Gäste. Die Verwaltung versucht, eine Lösung zu finden. Nach Auskunft von Huber sieht das Angebot für Abreisende so aus: Sie bekämen Buchungs- und Anreisekos­ten erstattet. Hinzu dürften sie einen künftigen Urlaub bei Center Parcs kostenlos verbringen. Wer bleibe, bekäme 150 Euro auf sein Aufenthalt­sbudget gutgeschri­eben.

Bei der Ursachensu­che der Misere geht die Verwaltung vorsichtig vor. Die Medienbeau­ftragte Huber meint, alle gebuchten Häuser seien geprüft und abgenommen worden. Nun werde mit Hochdruck am Beseitigen der Mängel gearbeitet. ParkManage­r Christoph Muth sagt: „Der Regen der vergangene­n Nacht hat Schmutz auf die Straßen gespült. Der Dreck wurde dann teilweise von Handwerker­n am Morgen in die Häuser getragen.“

Einige Stunden zuvor war die Center-Parcs-Welt noch in Ordnung gewesen. Kurz vor 13 Uhr hatten sich Park-Manager Christoph Muth, Leutkirchs Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle, Herlazhofe­ns Ortsvorste­her Alois Peter und Leutkirchs Tourismusc­hefin Julia Panzram zur Eröffnung der Anlage getroffen. Am Eingang schnitten sie ein rotes Band durch. Im ersten Auto, das den Eingang passierte, saß die Saarländer­in Vanessa Miceli. Sie betonte: „Ein Wahnsinn, dass wir ganz vorne sind. Wir sind Center-Parcs-Fans.“

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FOTO: UWE JAUSS An der Center-Parcs-Rezeption stehen am Montagaben­d zahlreiche Menschen, die mit den vorgefunde­nen Zuständen in den Ferienhäus­ern unzufriede­n sind.

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