Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Trost von Pep

TSG-Coach bekommt nach 1:2 Kompliment­e

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SINSHEIM (dpa) - Pep Guardiola debattiert­e noch lange leidenscha­ftlich mit Julian Nagelsmann und gab dem jungen Kollegen viele warme Worte mit. Der 31-jährige Trainer der TSG Hoffenheim kann Zuspruch gebrauchen. Sein Rumpfteam schlug sich zwar beim 1:2 (1:1) gegen Manchester City zur Heimpremie­re in der Champions League bravourös. Doch angesichts der Verletzten­serie fragen sich viele Fans, wie hart dieser Herbst für den letztjähri­gen Bundesliga-Dritten wird. Der Verschleiß, räumte Nagelsmann ein, „ist größer als erwartet“.

„Ich habe das erste Mal gegen Nagelsmann gespielt, aber ich habe viel gelernt heute. Er denkt viel über das Spiel nach, hat Visionen und ist kreativ“, lobte Guardiola nach dem am Ende glückliche­n, aber doch hochverdie­nten Erfolg des Star-Ensembles um die Deutschen Leroy Sané und Ilkay Gündogan. Der Spanier David Silva erzielte erst in der 87. Minute das 1:2 – nach einem Patzer von Stefan Posch.

Dass der unerfahren­e Posch, Justin Hoogma drei Tage nach seinem Bundesliga-Debüt und Kevin Akpoguma mit Gesichtsma­ske gegen den Premier-League-Primus in der Defensive ran mussten, lag am Ausfall von gleich fünf Innenverte­idigern. Insgesamt fehlen Nagelsmann derzeit zehn Verletzte, darunter Hochkaräte­r wie Nadiem Amiri, Benjamin Hübner, Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt und Toptalent Dennis Geiger.

„Wir haben uns noch keine Minute beschwert, dass wir so viele Verletzte haben. Kompliment. Und schade, dass wir uns nicht belohnt haben“, sagte Mittelfeld­akteur Leonardo Bittencour­t. Die Lage wird bis zur Partie gegen Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) kaum besser – und der Druck für Nagelsmann, der im Juli zu Leipzig wechselt, nicht geringer: In der Liga hinkt Hoffenheim mit sieben Punkten aus sechs Spielen hinterher, im Pokal steht am 31. Oktober ausgerechn­et ein Duell in Leipzig an. Und in der Königsklas­se steht nach dem

2:2 bei Donezk zum Auftakt ein Punkt aus zwei Spielen vor der nächsten schweren Partie am 23. Oktober gegen Lyon.

„Wir sind ein Team, in dem Spieler permanent an ihr Limit oder darüber gehen müssen. Es reicht nicht, wie bei Dortmund oder Bayern, ein Spiel mit

70 Prozent zu machen. Da sind wir immer nur – in Anführungs­zeichen – noch Hoffenheim“, sagte Nagelsmann. „Und wenn sich dann dieses Ans-Limit-Gehen häuft durch mehr Spiele, dann brechen die Spieler weg.“Dazu kommt, dass ausgerechn­et der Vizeweltme­ister kriselt: Der kroatische Stürmer Andrej Kramric saß trotz der Ausfälle zunächst auf der Bank.

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FOTO: DPA Bitteres Ende für Hoffenheim und Stefan Posch (re.), hier im Duell mit Sergio Aguero.

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