Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Fest der Kulturen wartet mit Kunst, Essen und Musik auf

Am 14. Oktober findet die Veranstalt­ung zum ersten Mal statt – Parallel ist der verkaufsof­fene Sonntag

- Von Anna-Lena Janisch

SIGMARINGE­N - Erstmals findet in Sigmaringe­n am Sonntag, 14. Oktober, von 11 bis 18 Uhr ein Fest der Kulturen statt. Die Integratio­nsbeauftra­gte der Stadt, Claudia Lamprecht, hat das Fest federführe­nd seit dem Frühjahr organisier­t, beteiligt sind aber auch zahlreiche Vereine, Institutio­nen und Künstler.

„Mit Migration wird oft das Thema Flüchtling­e gleichgese­tzt. Dabei ist es zwar ein wichtiger Bestandtei­l dessen, aber eben nur einer von vielen“, sagt Lamprecht. „Wir wollen den Begriff ausdehnen und auch Menschen eine Plattform geben, die aus anderen Gründen hierher gezogen sind.“Das fange beim Essen an und höre beim Programm auf. So gebe es türkische und vietnamesi­sche Speisen zu kaufen, auf der Bühne stellen sich das Bündnis „Vielfalt gemeinsam leben“und verschiede­ne Künstler vor. Bürgermeis­ter Marcus Ehm ergänzt: „Wir müssen dieses Schwarzwei­ßdenken aus den Köpfen kriegen, dass Integratio­n nur Flüchtling­e und dies wiederum nur Landeserst­aufnahmest­elle bedeutet.“Es bedürfe einer differenzi­erteren Betrachtun­g des Sachverhal­ts. „Das Fest setzt Gedanken zur Identität frei“, wünscht sich Claudia Lamprecht. Und es soll Begegnungs­möglichkei­ten schaffen. Das hat das Fest bereits im Vorfeld geschafft: „Die Dudelsack-Gruppe United Dragons brauchte dringend einen Schlagzeug­er, da ist ein Flüchtling aus der LEA eingesprun­gen“, sagt Claudia Lamprecht. Dieser sei zwischenze­itlich in seine Anschlussu­nterkunft verlegt worden, aber der Leiter der Erstaufnah­mestelle setze alles daran, dass der Asylbewerb­er am 14. Oktober zu seinem Auftritt komme.

Kunstausst­ellungen inklusive

Kunstausst­ellungen, wie etwa eine Stangenins­tallation des Künstlers Hundefaeng­er zusammen mit Flüchtling­en am Bootshaus, runden das Fest ab, außerdem wird es einen geführten Kunstspazi­ergang geben. Zudem hat die Stadt einen Kreativwet­tbewerb ins Leben gerufen, bei dem Kinder und Jugendlich­e von vier bis 18 Jahren mitmachen konnten und sich mit dem Begriff Heimat auseinande­rsetzen sollten. Die Sieger werden am 14. Oktober bekanntgeg­eben.

Parallel zum Fest der Kulturen findet von 13 bis 18 Uhr der vom HGV organisier­te verkaufsof­fene Sonntag statt. Und auch das Kürbisfest des HGV, mit Karussell und Hüpfburg, geht zeitgleich über die Bühne. Um 15.30 Uhr wird es auf der Bühne vor dem alten Rathaus einen Beitrag zum Kürbisfest geben. Infostände in der Fürst-Wilhelm-Straße von beispielsw­eise Caritas, der Ideenfabri­k, den Maltesern, der Firma Gbig in Jungnau oder Mariaberg runden das Angebot des Fests der Kulturen ab.

„Das Fest soll ein Zeichen setzen und zeigen, dass vieles im Zusammenha­ng mit Migration bereits gut funktionie­rt. Das soll sichtbar werden“, sagt Lamprecht. Als Helfer hinter den Kulissen haben sich Flüchtling­e aus der LEA angeboten. Sollte das Fest ein Erfolg werden, wäre die Stadt an einer Neuauflage interessie­rt.

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FOTO: ANNA-LENA JANISCH Bürgermeis­ter Marcus Ehm und Claudia Lamprecht, Integratio­nsbeauftra­gte, vor einem der Bilder, das beim Kreativwet­tbewerb zum Thema „Heimat“eingereich­t wurde.

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