Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der nächste Winter kann kommen

Der FC Ostrach weiht seinen neuen Kunstrasen­platz ein

- Von Marc Dittmann

OSTRACH

- Der FC Ostrach hat jetzt seinen Kunstrasen­platz eingeweiht. In den vergangene­n vier Monaten, seit dem Spatenstic­h Anfang Juni, entstand auf dem Gelände des Pneuhagepl­atzes ein Spielort, der den Ostracher Mannschaft­en ab sofort optimale Bedingunge­n zum Training und Spiel bietet.

Das bis dato größte Projekt in der Geschichte des FC Ostrach umfasst ein Gesamtvolu­men von rund

600 000 Euro. 250 000 Euro davon übernimmt die Gemeinde, rund

215 000 Euro muss der Verein selbst aufbringen. Außerdem kommen

70 000 Euro vom Württember­gischen Landesspor­tbund (WLSB). Platzpaten­schaften brachten weiteres Geld. Rund 30 000 Euro brachte der Verein als Eigenleist­ung in den Bau ein. Seit dem Spatenstic­h am 5. Juni sind bis zur Einweihung nicht einmal vier Monate vergangen. Auch dank der guten äußeren Bedingunge­n ist das neue Spiel- und Trainingsg­elände des FC Ostrach fast in Rekordzeit entstanden und kann bereits für die kommende kalte Jahreszeit genutzt werden, sodass auch Bürgermeis­ter Christoph Schulz im Festzelt frohlockte: „In Ostrach kann der nächste Winter kommen.“Rund um die Einweihung hatte der FC Ostrach zur Feier geladen mit Weißwurst, Grillen sowie Kaffee und Kuchen. Ostrachs Vorsitzend­er Martin Rawe fasste in seiner Ansprache noch einmal die Entstehung des Platzes zusammen. Man habe in den vergangene­n drei bis vier Jahren das Projekt angegangen und umgesetzt.

„Jetzt ist er endlich fertig. Wir haben eine Fläche von 7000 Quadratmet­ern bebaut“, sagte er und umriss die Notwendigk­eit, einen Kunstrasen­platz zu bauen. „Der Deutsche Fußball-Bund empfiehlt, dass Naturrasen­plätze mit 600 bis höchstens

800 Stunden pro Jahr bespielt werden sollen. Unsere Plätze wurden jeweils 1300 Stunden bespielt.“

Wettbewerb­snachteil beseitigt

Der neue Kunstrasen sorge mit voraussich­tlich 2000 Stunden, in denen er fortan bespielt werde, für eine erhebliche Entlastung, sagte Martin Rawe. Schließlic­h ist der Kunstrasen nicht nur im Winter als Spielfeld vorgesehen, sondern wird als Ganzjahres­spielfeld in Wettbewerb und Training genutzt. „Bislang hatten wir einen Wettbewerb­snachteil“, sagte Rawe. „Der ist jetzt beseitigt worden.“

Der Vorsitzend­e dankte im Namen des Vereins dem gesamten Projekttea­m des FC Ostrach unter der Leitung von Sebastian Irmler. Der ehemalige Fußball-Abteilungs­leiter der Zebras sei der Erfolgsgar­ant für das Projekt. Irmler habe sich quasi in jeder freien Minute dem Projekt Kunstrasen gewidmet. „Außerdem war er Abteilungs­leiter, er hat geheiratet, ein Haus gebaut, Nachwuchs bekommen – alles quasi nebenbei“, sagte Martin Rawe. Als Dank erhielt Sebastian Irmler einen Gutschein für ein Wellnesswo­chenende. Rawe dankte außerdem dem Gemeindera­t, allen voran Bürgermeis­ter Christoph Schulz sowie dem Bauhof, der dem FCO mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe. Der Bürgermeis­ter, bekennende­r FCO- und VfB-StuttgartF­an, dürfte – auch wegen des 2:1-Erfolgs seines VfB gegen Bremen – am Samstag doppelten Grund zur Freude gehabt haben. Er bezeichnet­e die

250 000 Euro, mit der sich die Gemeinde an der Errichtung des Kunstrasen­platzes beteiligte, als „gut angelegt“. Gleichzeit­ig setzte er die Aktiven des FC Ostrach ein bisschen unter Druck – allerdings mit einem sehr ausgeprägt­en Augenzwink­ern. „Wenn ich sehe, was die Mannschaft trotz des bislang bestehende­n Wettbewerb­snachteils erreicht hat (der FC Ostrach ist derzeit in der TopGruppe der Landesliga und hält diese Klasse seit sechs Jahren, Anmerkung der Redaktion), dann kann ja das Ziel nur noch Verbandsli­ga heißen“, sagte Schulz und sorgte für Lacher.

Pfarrer Meinrad Huber übernahm die Segnung des neuen Platzes. Er ermahnte: „Die Segnung ist kein Maskottche­n, keine Magie“und lobte das Miteinande­r in einer Gemeinscha­ft wie in der eines Vereins. Er zitierte die drei Schutzheil­igen des Tages, Gabriel, Michael und Raphael: „Gabriel heißt Kraft, Raphael ist der, der Gott hilft und Michael heißt: Er ist wie Gott.“Entspreche­nd gut sei der Tag der Einweihung gewählt. „Es gibt keinen Fußballgot­t und auch die Spieler sind keine Götter.“

Schlussend­lich solle man einen Sieg zwar feiern, aber gleichzeit­ig auch Niederlage­n akzeptiere­n und den Gegner als Menschen respektier­en, sagte Meinrad Huber. Abschließe­nd segnete er, gemeinsam mit Martin Rawe und dessen Stellvertr­eter Marco Küchler, den neuen Platz. Zum Tagesabsch­luss zeigte sich der FC Ostrach – frei nach Hubers Worten – als guter Gastgeber und die DJunioren der SGM Ostrach/Weithart unterlagen gegen die SGM Renhardswe­iler/Braunenwei­ler mit 0:3. Die ursprüngli­ch vorgesehen­e A-Juniorenpa­rtie entfiel wegen Spielerman­gel des vorgesehen­en Gegners.

 ?? FOTO: MARC DITTMANN ?? Martin Rawe (links), Vorsitzend­er des FC Ostrach, und sein Stellvertr­eter Marco Küchler (rechts) übernehmen „im Auftrag“von Pfarrer Meinrad Huber (M.) das Ausbringen des Weihwasser­s auf den Kunstrasen­platz.
FOTO: MARC DITTMANN Martin Rawe (links), Vorsitzend­er des FC Ostrach, und sein Stellvertr­eter Marco Küchler (rechts) übernehmen „im Auftrag“von Pfarrer Meinrad Huber (M.) das Ausbringen des Weihwasser­s auf den Kunstrasen­platz.

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