Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Geselligkeit steht noch immer im Mittelpunkt
Seit 25 Jahren organisiert die Frauengemeinschaft Ennetach Vorträge und Ausflüge – Hier finden sich Freunde
„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“(Guy de Maupassant) ENNETACH - Der zweite Donnerstag im Monat ist für viele Frauen seit Jahren für die Treffen und Ausflüge der Frauengemeinschaft Ennetach reserviert. Zusammen werden spannende Ausflugsziele in der Region erkundet, wird mit interessanten Vorträgen der Wissenshorizont erweitert und immer gern bei Kaffee und Kuchen das gesellige Miteinander gepflegt. In diesem Jahr kann die Frauengemeinschaft ihr 25-jähriges Bestehen feiern.
„Wir sind dem Grundgedanken, den unsere Vorgängerin bei der Gründung der Gemeinschaft hatte, stets treu geblieben“, sagt Lore Rometsch. Gemeinsam mit den anderen Ausschussmitgliedern Rosa Müller, Anita König, Christine Müller, Maria Siebenrock und Marlies Müller stellt sie das Jahresprogramm der Frauengemeinschaft zusammen. 32 Frauen hätten 1993 die Frauengemeinschaft gegründet. Von Beginn an bis zu ihrem Tod 2011 sei Maria Knor dabei gewesen. „Ziel war immer, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen und Neues zu erleben“, sagt Lore Rometsch.
Rund 50 Frauen sind dabei
An diesem Credo hält der Ausschuss auch heute noch fest. „Wir legen Wert darauf, dass wir kein Verein sind“, betonen die Frauen. „Hier muss niemand einen Mitgliedsbeitrag zahlen und es wird nicht notiert, wer bei welchen Terminen anwesend ist“, sagt Anita König. „Jede Frau kann selbst entscheiden, welches Treffen sie interessiert und sich dann individuell anmelden.“Mit diesem Konzept seien sie immer sehr gut gefahren und haben trotzdem einen Stammkreis von rund 50 Frauen, die regelmäßig mit dabei sind. Die kommen übrigens längst nicht mehr nur aus Ennetach, sondern auch aus anderen Teilorten der Stadt Mengen. „Männer sind auch herzlich eingeladen und wir haben auch immer mal wieder ein, zwei oder drei dabei“, sagt Marlies Müller. Nicht nur die Gemeinschaft ist älter geworden, sondern auch die Frauen, die an den Treffen teilnehmen. „Nachmittags haben heutzutage fast nur Frauen ab dem Rentenalter Zeit“, sagt Lore Rometsch. „Früher sind nicht ganz so viele junge Frauen arbeiten gegangen.“Weil einige Frauen in sehr hohem Alter noch mit dabei sind, passt der Ausschuss auch das Programm an. „Wenn mehrere Frauen nicht mehr so gut zu Fuß sind, müssen wir darauf bei unseren Ausflügen reagieren“, sagt sie. Es wird deshalb darauf geachtet, mehr Halbtagesausflüge zu machen und keine langen Laufwege vorzusehen. „Wir möchten ja, dass alle mitkommen können.“
Das sei auch der Grund, warum der Ausschuss versucht, die Kosten für die einzelnen Teilnehmer möglichst gering zu halten. „Auch diejenigen mit einer kleinen Rente sollen mitfahren können“, sagt Lore Rometsch. Ihre Lieblingsfrage, wenn es um das Verpflichten von Dozenten und Musikern oder das Buchen von Ausflugszielen geht, ist mittlerweile: „Sind Sie auch bezahlbar?“Schön sei aber, dass viele der Frauengemeinschaft bei ihren Preisen entgegenkommen, wenn sie hören, um was für eine Gruppe es sich handelt.
Lob kommt zurück
Von den Frauen komme auch viel Dankbarkeit und Lob zum Ausschuss zurück. „Das freut uns dann schon, dass unser Einsatz gewertschätzt wird“, sagt Marlies Müller. Weil sie den Frauen immer neue, besondere Ausflüge bieten wollen, halten Sie immer die Augen offen. Auf diese Weise sind sie schon in diversen Museen, Firmen und Manufakturen gewesen, aber auch im Edekazentrallager in Balingen oder dem Kreuzleswald. Auch beim Einkehren wollen sie mit Geheimtipps überraschen, was meist auch gelingt. „Wir haben den Erntedankaltar gestaltet und Maiandachten organisiert“, sagt Lore Rometsch. Auch, wenn die Gemeinschaft keiner Kirche angeschlossen ist, sind Überschüsse aus der Kasse oft der Kirchengemeinde zugute gekommen. „Zum Jubiläum wollen wir eine Bank kaufen, die dann auf dem Ennetacher Friedhof aufgestellt wird“, sagt sie. Nach wie vor freut sich der Ausschuss über neue Gesichter in der Gemeinschaft. „Interessierte sollen sich einfach trauen vorbeizukommen“, sagt Christine Müller. „Wir beißen nicht und heißen alle willkommen.“Wer die erste Hemmschwelle überwunden habe, komme gerne wieder. Ihr selbst sei es genauso gegangen. „Ich bin als Zugezogene zur Frauengemeinschaft gekommen und habe hier sofort Anschluss und Freundinnen gefunden“, sagt sie.