Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Festival-Macher suchen neue Location
Die „Keep it real Jam“soll es weiterhin geben – Ort muss bis Ende des Jahres feststehen
PFULLENDORF - Nachdem der Pfullendorfer Gemeinderat das Aus für die „Keep it real Jam“im Seepark Linzgau besiegelt hat, suchen die Veranstalter nun nach einem neuen Austragungsort für das Reggae- und Dancehall-Festival. „Wir führen bereits Gespräche für eine neue Location in den Landkreisen Sigmaringen und Ravensburg“, sagt Fabian Fitz vom Organisationsteam. Weil dessen Mitglieder nahezu alle in Stuttgart arbeiten, käme für das Festival auch die Region um die Landeshauptstadt in Frage. Allerdings drängt allmählich die Zeit. „Allerspätestens Ende dieses Jahres müssen wir anfangen, die Künstler zu buchen“, sagt Fitz.
Die jüngste Auflage des Festivals in Pfullendorf hatte am 10. und 11. August stattgefunden – und war gleichzeitig die letzte im Seepark Linzgau. Nur wenige Tage nach der Veranstaltung gab die Stadt Pfullendorf in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie das Gelände nicht mehr für das Festival zur Verfügung stellt. Diesen Schritt begründete sie mit der erheblichen Lärmbelästigung, massiven Beschwerden, einer steigenden Anzahl von Sachbeschädigungen sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Auf Antrag der Unabhängigen Liste (UL) stimmte der Pfullendorfer Gemeinderat in der vergangenen Woche darüber ab, ob es bei dieser Entscheidung bleibt. Bei vier Gegenstimmen bestätigte das Gremium das Aus für das Reggaeund Dancehall-Festival.
„Von der Entscheidung der Stadt sind wir prinzipiell immer noch enttäuscht“, sagt Fabian Fitz im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Allerdings haben wir in die Gemeinderatssitzungen auch keine allzu großen Hoffnungen mehr gesetzt.“Auch deshalb hätten sich er und seine Mitstreiter inzwischen auf die Suche nach einem neuen Veranstaltungsort gemacht. „Wir haben uns bereits ein paar mögliche Locations angeschaut und angefragt“, sagt Fitz. „Bis jetzt ist aber noch nichts spruchreif.“
Verstärktes Augenmerk legen die Organisatoren, die fast alle aus dem Bodenseeraum stammen, bei ihrer Suche auf die Landkreise Sigmaringen und Ravensburg. In Frage käme für sie aber auch das Stuttgarter Umland.
Offen bei der Wahl der Location
„Wir wollen das Festival auf jeden Fall weitermachen“, sagt Fabian Fitz, der sich die Keep it real Jam grundsätzlich in ganz Baden-Württemberg vorstellen kann. „Wie schnell sich jetzt etwas ergibt, müssen wir einfach auf uns zukommen lassen.“Damit das Festival auch 2019 stattfinden kann, müsse bis Ende dieses Jahres aber ein neuer Ort feststehen.
Bislang stehen die Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen der Suche nach einer Location auch nicht im Weg. „Niemand unserer Gesprächspartner hat direkt abgewunken, alle haben uns zugehört“, sagt Fabian Fitz. Er bedauere aber auch, dass die Probleme im Nachgang zum jüngsten Festival derart im Vordergrund gestanden hatten. „Alles andere, was das Festival geboten und für die Besucher dargestellt hat, ist dabei außen vor geblieben“, sagt er. Zu den eigentlichen Vorwürfen wollte sich Fitz im Gespräch am Donnerstag nicht mehr äußern.