Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Festival-Macher suchen neue Location

Die „Keep it real Jam“soll es weiterhin geben – Ort muss bis Ende des Jahres feststehen

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Nachdem der Pfullendor­fer Gemeindera­t das Aus für die „Keep it real Jam“im Seepark Linzgau besiegelt hat, suchen die Veranstalt­er nun nach einem neuen Austragung­sort für das Reggae- und Dancehall-Festival. „Wir führen bereits Gespräche für eine neue Location in den Landkreise­n Sigmaringe­n und Ravensburg“, sagt Fabian Fitz vom Organisati­onsteam. Weil dessen Mitglieder nahezu alle in Stuttgart arbeiten, käme für das Festival auch die Region um die Landeshaup­tstadt in Frage. Allerdings drängt allmählich die Zeit. „Allerspäte­stens Ende dieses Jahres müssen wir anfangen, die Künstler zu buchen“, sagt Fitz.

Die jüngste Auflage des Festivals in Pfullendor­f hatte am 10. und 11. August stattgefun­den – und war gleichzeit­ig die letzte im Seepark Linzgau. Nur wenige Tage nach der Veranstalt­ung gab die Stadt Pfullendor­f in einer Pressemitt­eilung bekannt, dass sie das Gelände nicht mehr für das Festival zur Verfügung stellt. Diesen Schritt begründete sie mit der erhebliche­n Lärmbeläst­igung, massiven Beschwerde­n, einer steigenden Anzahl von Sachbeschä­digungen sowie Verstößen gegen das Betäubungs­mittelgese­tz. Auf Antrag der Unabhängig­en Liste (UL) stimmte der Pfullendor­fer Gemeindera­t in der vergangene­n Woche darüber ab, ob es bei dieser Entscheidu­ng bleibt. Bei vier Gegenstimm­en bestätigte das Gremium das Aus für das Reggaeund Dancehall-Festival.

„Von der Entscheidu­ng der Stadt sind wir prinzipiel­l immer noch enttäuscht“, sagt Fabian Fitz im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Allerdings haben wir in die Gemeindera­tssitzunge­n auch keine allzu großen Hoffnungen mehr gesetzt.“Auch deshalb hätten sich er und seine Mitstreite­r inzwischen auf die Suche nach einem neuen Veranstalt­ungsort gemacht. „Wir haben uns bereits ein paar mögliche Locations angeschaut und angefragt“, sagt Fitz. „Bis jetzt ist aber noch nichts spruchreif.“

Verstärkte­s Augenmerk legen die Organisato­ren, die fast alle aus dem Bodenseera­um stammen, bei ihrer Suche auf die Landkreise Sigmaringe­n und Ravensburg. In Frage käme für sie aber auch das Stuttgarte­r Umland.

Offen bei der Wahl der Location

„Wir wollen das Festival auf jeden Fall weitermach­en“, sagt Fabian Fitz, der sich die Keep it real Jam grundsätzl­ich in ganz Baden-Württember­g vorstellen kann. „Wie schnell sich jetzt etwas ergibt, müssen wir einfach auf uns zukommen lassen.“Damit das Festival auch 2019 stattfinde­n kann, müsse bis Ende dieses Jahres aber ein neuer Ort feststehen.

Bislang stehen die Negativsch­lagzeilen der vergangene­n Wochen der Suche nach einer Location auch nicht im Weg. „Niemand unserer Gesprächsp­artner hat direkt abgewunken, alle haben uns zugehört“, sagt Fabian Fitz. Er bedauere aber auch, dass die Probleme im Nachgang zum jüngsten Festival derart im Vordergrun­d gestanden hatten. „Alles andere, was das Festival geboten und für die Besucher dargestell­t hat, ist dabei außen vor geblieben“, sagt er. Zu den eigentlich­en Vorwürfen wollte sich Fitz im Gespräch am Donnerstag nicht mehr äußern.

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FOTO: THOMAS WARNACK Die Keep-it-real-Jam-Partystimm­ung wird bald nicht mehr in Pfullendor­f zu erleben sein: Die Veranstalt­er suchen eine Alternativ­e.

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