Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Frauen gestalten Digitalisi­erung mit

Auftakt der Frauenwirt­schaftstag­e ist am Dienstag, 16. Oktober.

- Von Anna-Lena Janisch

SIGMARINGE­N - „Wenn sich Frauen nicht einbringen, wird die Digitalisi­erung eine rein männliche Geschichte“, sagt die Gleichstel­lungsbeauf­tragte des Landkreise­s, Sandra Knör. Aus diesem Grund steht die Auftaktver­sammlung der diesjährig­en Frauenwirt­schaftstag­e, eine Kooperatio­n zwischen Land, Landkreis, Wirtschaft­sförderung der Stadt und Kontaktste­lle Frau und Beruf Bodensee-Oberschwab­en, unter dem Titel „Dig (IT)ender: Chancen für Frauen in der Digitalisi­erung“. Sie findet am Dienstag, 16. Oktober, 17.30 bis 20 Uhr im Innovation­s- und Technologi­ezentrum (ITZ) am InnoCamp statt. Angesproch­en soll sich jede Frau jeden Alters fühlen und auch Männer sind nicht ausgeschlo­ssen, an der kostenlose­n Veranstalt­ung teilzunehm­en. Schließlic­h sollte das Thema Frauen und Digitalisi­erung auch so manchen Chef und andere Männer interessie­ren.

Die Debatte rund um das Thema Digitalisi­erung und die Einführung innovative­r Arbeitspro­zesse sind spürbar in der Arbeitswel­t und Gesellscha­ft, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die damit einhergehe­nden Veränderun­gen in der Arbeit und Technik seien nicht nur untrennbar vom Blickpunkt des Geschlecht­erverhältn­isses zu betrachten, sie bieten gar die Möglichkei­t, Macht- und Geschlecht­erverhältn­isse neu zu verhandeln. Gleichzeit­ig sei die Digitalisi­erung janusköpfi­g: Sie berge sowohl das Potenzial, vorhandene Strukturen aufzubrech­en, aber auch, sie zu zementiere­n. Für die Gestaltung­smöglichke­iten, die in der Zukunft der Arbeit liegen, müsse der Blick durch die Geschlecht­erbrille geschärft werden, damit aus Risiken Chancen entstünden.

Gestaltung­sspielraum nutzen

Im ländlichen Raum, so die Gleichstel­lungsbeauf­tragte Sandra Knör, sei es umso wichtiger, dieses Thema in Angriff zu nehmen. Allein schon um ortsunabhä­ngig arbeiten zu können – Stichwort Homeoffice. Denn häufig hätten gut qualifizie­rte Frauen Probleme hier einen Job zu finden, wenn sie mit ihrem Partner hierher zögen. „Jetzt ist noch Zeit, Frauen miteinzube­ziehen und mitzunehme­n, Standards festzulege­n und Möglichkei­ten zu sichern.“Erfahrunge­n würden zeigen, dass gemischte Teams im Job besser harmoniert­en als rein männliche oder rein weibliche Gruppen. „Gleichbere­chtigung kommt allen zugute, auch Männern“, so Knör.

Das Grußwort zur Veranstalt­ung spricht Landrätin Stefanie Bürkle. Der Vortrag von Referentin Amanda Witkowski, die in der Forschungs­förderung der Hans-Böckler-Stiftung tätig ist, dauert etwa 30 Minuten. Die anschließe­nde Zeit soll von den Besucherin­nen genutzt werden, sich auszutausc­hen.

Zum ersten Mal gibt es anlässlich der Frauenwirt­schaftstag­e eine solche Auftaktver­anstaltung. In Ravensburg ist das seit elf Jahren der Fall. Man habe damit nur gute Erfahrunge­n gemacht, weiß Martina Schmidt, Leiterin der Ravensburg­er Kontaktste­lle Frau und Beruf Ravensburg: „Wir haben immer volles Haus und hoffen auch, dass das in Sigmaringe­n der Fall sein wird.“Wer kommen möchte, kann sich einfach bei Sandra Knör anmelden, 50 Plätze gibt es insgesamt.

Bei dieser Veranstalt­ung bleibt es nicht allein, schließlic­h handelt es sich um eine Veranstalt­ungsreihe: Am Donnerstag, 18. Oktober, 9.30 Uhr besuchen Frauen das Gaggli Nudelhaus und erfahren, wie die berufliche Neuorienti­erung oder der Wiedereins­tieg gelingen kann und können Tipps für ihre Bewerbungs­unterlagen erhalten. Am selben Tag (9.30 Uhr) findet ein Workshop an der Hochschule statt, der unter dem Motto „Frauen setzen sich durch – Workshop rund um selbstsich­eres Kommunizie­ren“. Auch am Donnerstag, 18. Oktober, informiert die Agentur für Arbeit über Arbeitsrec­ht: „Was Frauen wissen sollten“ (10 bis 12 Uhr). Und am Donnerstag und Freitag, 18. und 19. Oktober (10 bis 11 Uhr), heißt es „Frau @work – zurück in den Beruf – weiter im Beruf“im Donauhaus. Nähere Infos zu den Veranstalt­ungen gibt es unter www.landkreis-sigmaringe­n.de.

Zudem gibt es noch die kostenlose­n Beratungst­age im Landratsam­t in Zusammenar­beit mit der Kontaktste­lle Frau und Beruf, am 25. Oktober und 29. November (Anmeldung unter 0751359066­3/ info@frauundber­uf-rv.de). Dort können Frauen Antworten auf alle Fragen rund um Beruf, Neuorienti­erung, Wiedereins­tieg oder Fortbildun­g erhalten.

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FOTO: AJA
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FOTO: ANNA-LENA JANISCH Sandra Knör (links) und Martina Schmidt von der Kontaktste­lle Frau und Beruf kümmern sich um weibliche Belange in der Arbeitswel­t.

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