Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Karl-Josef Jerg holt sich den Meistertit­el

Dem Heratskirc­her Motorsport­ler gefällt die familiäre Atmosphäre beim Monkey-Cross

- Von Eugen Kienzler

HERATSKIRC­H - Karl-Josef Jerg aus Heratskirc­h hat den deutschen Meistertit­el im Monkey-Cross gewonnen. Im Finale der Rennserie, in Kirchheim-Jesingen, gewann Jerg zum vierten Mal nach 2009, 2010 und 2016 den deutschen Meistertit­el in der Klasse der Pitbikes-open.

Karl-Josef Jerg kommt eigentlich aus der Motocross-Szene. Der 47 Jahre alte Jerg hat die Begeisteru­ng und das Talent für diesen Sport wohl von seinem Vater Walter Jerg aus Boms geerbt. Dieser war schon 1968 Württember­gischer Meister im MotoCross. Karl-Josef Jerg fährt seit 1998 Motocross. Ganz untypisch für die Szene ist er 2008 von der großen Motocross-Maschine auf die MonkeyCros­s-Maschine umgestiege­n. Und das mit Erfolg, denn bereits 2009 wurde er deutscher Meister in seiner Klasse. „Mir macht es nach wie vor viel Spaß, denn die Maschinen sind kleiner, handlicher und die Rennen nicht so verbissen und eher familiärer“, sagt der frischgeba­ckene, vierfache deutsche Titelträge­r. Im Rahmen der Rennserie musste er sich gegen 20 Konkurrent­en durchsetze­n.

Bei der Teilnahme an der Weltmeiste­rschaft in Tours in Frankreich konnte er 2016 einen beachtlich­en 16. Platz erfahren. Normalerwe­ise ist Monkey-Cross der Einstieg in die Cross-Welt. Für den Anfang genügt in der Klasse „eins“für Sechs- bis Zwölfjähri­ge eine Honda CRF 50, die auch Jergs Tochter Mia bereits im zarten Alter von sechs Jahren gekonnt fährt. Sie eifert ihrem Vater nach. Er selbst fährt eine italienisc­he Rotex-Maschine mit 190 Kubikzenti­metern, die mit zu den leistungss­tärksten Maschinen der MonkeyCros­ser gehört.

Monkey-Cross gibt es seit 1974 und wurde nicht, wie es der Name vermuten ließe, in USA sondern im Schwabenla­nd erfunden. Das Monkey ist eine Erfindung eines HondaIngen­ieurs, der 1963 für den firmeneige­nen Freizeitpa­rk kleine Motorräder mit 50 Kubikzenti­meter Hubraum baute. 1,7 PS leistete der Viertaktmo­tor jener Z50. Mit den Fahrzeugen der 1970er-Jahre haben die Rennmaschi­nen der höheren Klassen im Detail nichts mehr gemeinsam, doch die Anmutung ist unveränder­t. Unübersehb­ar ist der luftgekühl­te Single mit liegendem Zylinder, der beim Monkey-Cross von 50 bis 200 Kubikzenti­meter zum Einsatz kommt.

Die Randsporta­rt ist fest in der Moto-Cross-Szene etabliert und als Deutscher Monkey-Club im deutschen Motorsport­verband organisier­t. Die Altersspan­ne der Fahrer reicht von sechs bis über 50 Jahre, wobei die meisten der Teilnehmer an den Rennen zwischen acht und 20 Jahren liegen.

Karl-Josef Jerg möchte seine Erfahrung in dieser Sportart gerne an den Nachwuchs weitergebe­n, denn er sieht in der Jugendarbe­it die Chance, dass der motorisier­te Nachwuchs fern ab vom Straßenver­kehr lernt, ein Zweirad im Grenzberei­ch zu beherrsche­n und damit gerüstet ist, später ein Motorrad sicher zu bewegen.

Was ihm fehlt, um das Angebot machen zu können, ist ein Trainingsg­elände in Form einer Wiese, die auch gerne hängig sein darf.

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FOTO: EUGEN KIENZLER Karl-Josef Jerg, frisch gebackener deutscher Meister im Monkey-Cross, mit seiner Tochter Mia, die gerne ihrem Vater nacheifern möchte.

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