Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gefahrgutzug bekommt Lob von hoher Stelle
Feuerwehren demonstrieren Arbeit des Gefahrgutzuges – Bezirksbrandmeister findet Leistung hervorragend
MENGEN - Ein Lastwagen fährt die Hauptstraße entlang. Es geschieht ein Unfall: Der Fahrer hat gesundheitliche Probleme und fährt gegen eine Laterne beim Rathaus. Er wird verätzt, denn der 7,5-Tonner hat Gefahrgut geladen. Die Abteilung Stadt der Feuerwehr Mengen sowie der Gefahrgutzug des Landkreises Sigmaringen rücken an, um den Fahrer zu retten und das Gefahrgut zu bergen: Das war das Szenario bei der Jahreshauptübung der Feuerwehr Mengen am Samstagnachmittag.
Bei der Übung setzten die Feuerwehren den neuen Gerätewagen Gefahrgut ein, der im Anschluss an die Übung offiziell übergeben und gesegnet wurde (siehe weiterer Bericht). Der Gefahrgutzug setzt sich aus den Feuerwehren Mengen, Bad Saulgau, Sigmaringen und Meßkirch zusammen, auch diese Wehren nahmen an der Probe teil. Bei solch einem Unglücksfall ist jedoch zunächst die örtliche Feuerwehr, hier die Abteilung Stadt der Wehr Mengen, gefordert.
Als Laie auf Warntafel achten
Die beiden Kommentatoren hatten für die zahlreichen Zuschauer einen Tipp parat: An Lastwagen, die Gefahrgut transportieren, sollte eine orange Warntafel angebracht sein. Komme man nun als Zeuge zu so einem Unfall und setze den Notruf ab, sei es wichtig, diese Warntafel, sofern man sie bemerkt hat, im Gespräch mit der Rettungsleitstelle zu erwähnen, idealerweise auch noch die Zahlen, die auf der Warntafel angebracht sind.
Schwerstarbeit hatten die Mitglieder des Gefahrgutzuges in ihrer dicken Schutzkleidung zu verrichten, mehr als maximal 30 Minuten dürfen sie nicht mit der Montur im Einsatz sein. Für sie war es sehr schweißtreibend. „Es sammelt sich die Flüssigkeit oben wie unten“, berichtete Robert Oberkofler, ein Gefahrgutzug-Mitglied, wie sich das Tragen der Schutzkleidung im Einsatz anfühlt.
Mit Siegfried Hollstein war ein hoher Gast bei der Probe dabei. Er ist Bezirksbrandmeister des Regierungsbezirks Tübingen, sozusagen also oberster Feuerwehrmann im Gebiet des Regierungspräsidiums. Er lobte die Arbeit der beteiligten Feuerwehren ausdrücklich. „Das, was sie hier gezeigt haben – und glauben Sie mir, das kann ich mit Gewissheit als ehemaliger Ausbilder der Landesfeuerwehrschule sagen – war hervorragend“, sagte er an die Zuschauer gerichtet. Kreisbrandmeister Michael Hack schloss sich der positiven Bewertung an.
Vor den Aktiven zeigten die Jugendfeuerwehren Mengen und Scheer in einer gemeinsamen Übung ihr Können. Hier war das Szenario, dass bei einem Unfall auf der Hauptstraße eine Person unter einem Anhänger eingeklemmt worden ist. Hier galt es, zunächst den Gesundheitszustand der eingeklemmten Person zu überprüfen, dann den Anhänger gegen plötzliches Wegrollen zu sichern und dann mit geeignetem Gerät anzuheben und zu sichern, um anschließend die eingeklemmte Person zu befreien. Rasch erledigten die Jugendlichen diese Aufgabe. Auch sie bekamen ein Lob für ihre Arbeit von Bezirksbrandmeister Siegfried Hollstein.
Wie Michael Reitter informierte, kooperieren die Feuerwehren Mengen und Scheer bei der Jugendarbeit. Einsatzleiter bei der Probe der Jugendwehren war Jörg Heinzelmann, bei den Aktiven Ernst Selg.