Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Balingen klettert auf den dritten Platz
Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-W. - HC Rhein Vikings 33:26 (18:13)
BALINGEN (sz) - Mit dem zwölften Heimsieg in Folge hat Handball-Zeitligist HBW Balingen-Weilstetten die nächsten zwei Punkte unter Dach und Fach gebracht. In einem eigentlich fairen Spiel, mit unnötig vielen Zeitstrafen, zeigten die Balinger beim 33:26 (18:13) gegen die HC Rhein Vikings von Beginn an, wer Herr in der Sparkassenarena ist. Mit jetzt 13:5 Punkten schoben sich die Schwaben, dank des besseren Torverhältnisses, auf den dritten Platz nach vorne und haben nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz zwei.
„Weil wir selbst eine gute Torhüterleistung zeigten, können wir froh sein, dass wir nur mit 26:33 verloren haben“, war die nüchterne Bilanz von Gäste-Trainer Jörg Bohmann nach dem Spiel. Dass es nicht noch deutlicher wurde, habe daran gelegen, dass der HBW viel gewechselt habe, so Bohmann. Ein zufriedener HBW-Coach Jens Bürkle stimmte zu: „Dass wir die eine oder andere Chance noch liegen gelassen haben, lag auch daran, dass durch die vielen Wechsel etwas Unruhe ins Spiel gekommen ist.“
Es brauchte einige Anlaufzeit, ehe die Punkte im sicheren Hafen waren. Nach einer 4:1-Führung stand es plötzlich nur noch 4:3 - obwohl Torhüter Tomáš Mrkva wieder einen starken Tag erwischt hatte. Der tschechische Nationalkeeper war mit seinen Paraden schnell in den Köpfen der Vikings und maßgeblich daran beteiligt, dass nach dem 4:3 die Balinger einen 4:0-Lauf auf die Platte legen konnten. Beim Stand von 8:3 (14.) glaubten viele, dass das Ding durch ist. Doch die Gallier von der Alb konnten den Vorsprung zwar zunächst halten, aber in Überzahl kamen die Rheinländer beim 11:8 (21.) plötzlich wieder heran.
HBW-Trainer Jens Bürkle nahm eine Auszeit und fand die richtigen Worte, denn nur zwei Minuten später stand es 13:8. Vikings-Spielmacher Alexander Oelze brachte seine Mannschaft mit einem Doppelschlag erneut in Schlagdistanz, ehe die Gäste eine Sechs-gegen-Vier-Überzahl nicht nutzen konnten, auch weil Mrkva seine Kiste zunagelte. Vorne traf erst Diogo Oliveira und als auch noch Gregor Thomann in der doppelten Unterzahl erfolgreich war, kochte die „Hölle Süd“. Mit 18:13 ging es in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte ging es schnell. Die Rheinländer trafen nur die Latte, der Abpraller landete beim HBW, Tim Nothdurft erhöhte auf 19:13. Beim Stand von 25:16 war die größte Spannung bereits raus. „Es wird noch eine sehr, sehr lange Runde werden und wir konnten heute ein paar Spieler schonen“, erklärte HBW-Coach Jens Bürkle. So kam der junge Moritz Strosack aus dem Balinger Nachwuchskader zum Einsatz und sorgte für ein Highlight. Nach dem er noch kurz zuvor am starken Gästekeeper gescheitert war, erzielte er das 31:22 (55.) und durfte sich über den tosenden Beifall freuen.