Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mit Argumenten gegen unsinnige Auflagen aus Stuttgart
Senatstagung der VFON in Einhart – Buchau bereitet sich aufs Ringtreffen vor
EINHART - Ein bis auf den letzten Platz besetzter Weithart-Saal: Das Interesse der Narren an der Senatstagung der Vereinigung Freier oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON) am Samstag ist groß gewesen. Als „sensationellen Tagesordnungspunkt“wertete Präsident Reinhard Siegle die „Verleihung der Urkunde des immateriellen Kulturerbes“seitens der UNESCO an die Narrenzünfte Obermarchtal und Steinhilben.
Der Einharter Ortsvorsteher Alois Müller hieß die Mitglieder der VFON willkommen. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Vorbereitungen für das Ringtreffen vom 8. bis 10. Februar 2019 in Bad Buchau, welches von den Gabelzünften Bad Buchau, Dürmentingen, Ertingen und Heudorf ausgerichtet wird.
Präsident Reinhard Siegle gab eine kurze Einführung in den Haushaltsplan 2019. Dieser werde wegen der Feierlichkeiten aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der VFON im September wohl stärker als in den Jahren zuvor strapaziert. Brauchtumsmeister Elmar Herter kam in einem kurzen Rückblick auf die vergangene Fasnet darauf zu sprechen, dass es immer wieder vorkomme, dass bei Umzügen pyrotechnische Artikel abgebrannt würden. Der Brauchtumsmeister bezeichnete das als „Unfug“, der nicht akzeptabel sei. Enorme Gefahren gingen davon aus. Eine Minderheit von unbelehrbaren Narren mache bei diesem Thema keine gute Figur. Das gelte auch beim Alkoholkonsum. „Wie bringen wir den Kindern und Jugendlichen das Brauchtum näher“, fragte Herter und sprach damit ein weiteres Problem an, die Förderung des Nachwuchses.
Zunftmeister Uwe Vogelgesang von der Gabelzunft Bad Buchau gab einen kurzen und prägnanten Überblick zum Stand der Vorbereitungen des VFON-Ringtreffens in der zweiten Februarwoche 2019 in der Federsee-Stadt.
Das Festzelt werde in den „Bittelwiesen“aufgestellt. Dazu werde eigens die Landstraße nach Oggelshausen gesperrt, um nicht zuletzt für genügend Parkplätze vorzusorgen. Acht Musikkapellen haben ihr Kommen zugesagt. Im Kurzentrum findet ein „Ring-Ball“statt und der Sonntagmorgen beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst. Zunftmeister Vogelgesang betonte: „Das Ringtreffen soll unsere schöne Landschaft und das Brauchtum in Stadt und Umland widerspiegeln.“
In diesem Jahr ist die VFON ins Staatsministerium nach Stuttgart eingeladen, verkündete Präsident Reinhard Siegle. Hierzu werde eigens zuvor ein Arbeitspapier erstellt, um die Anliegen der Vereinigung zu präzisieren.
Die Zunahme von Auflagen und Vorschriften seitens der Behörden nehme in einem Maße Formen an, die bei Veranstaltungen zunehmend Einschränkungen und Unwägsamkeiten zur Folge hätten. Inzwischen brauche ein Verein versierte Fachleute, um sich zum einen formgerecht zu artikulieren und um alle rechtlich relevanten Fragen und Probleme auch nur einigermaßen in den Griff zu bekommen. Immer mehr Bestimmungen von Seiten der „Staatsgewalt“würden den Zünften „immer noch mehr“Arbeit und Sorgen bereiten. So habe beim Ringtreffen in Scheer ein Sicherheitskonzept für den Umzug allein 100 Seiten.