Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Countrysongs bringen das Publikum zum Tanzen
Bei „Rock auf’m Beneboda“im Bürgerhaus in Bronnen treten Gentlemen’s Riot und The Workaholics auf
BRONNEN - Mehr als vier Stunden lang haben die beiden Bands Gentlemen’s Riot und The Workaholics am Freitagabend dem Publikum im Bürgerhaus im Gammertinger Ortsteil Bronnen eingeheizt. Während sich die einen vor allem an Country-, Bluesund Rockabilly-Songs bedienten, setzten die anderen überwiegend auf Rock-Klassiker. Beide Gruppen hatten aber auch eigene Kompositionen mitgebracht – die auf ebenso große Begeisterung stießen wie die Coverversionen.
Gentlemen’s Riot traten in bewährter Formation auf: mit Sänger Henry Göggel an der Akustik-Gitarre, Mario Castelli an der Solo-Gitarre, Simon Letsch am Bass und Matze Amann am Schlagzeug. Die vier eröffneten ihr Set mit dem JohnnyCash-Klassiker „Folsom Prison Blues“aus dem Jahr 1955 – und prompt herrschte auf der Tanzfläche Bewegung. Nach „Rusty Cage“(„Unser härtestes Stück“) rief Henry Göggel bei „Ghostriders In The Sky“das Publikum zum Mitgrölen auf. Dass es tanzen und mitklatschen könne, habe es schließlich schon bewiesen.
Ab „Tell You A Story“holten die Jungs Sängerin Vanessa Ott mit dazu, die inzwischen regelmäßig zusammen mit der Band auftritt. Vor „Riot Action“rief Henry Göggel die Zuhörer dazu auf, „völlig zu eskalieren“. So weit ging es dann zwar doch nicht, aber die Chemie zwischen Band und Publikum stimmte sowieso vom ersten bis zum letzten Song – Langeweile Fehlanzeige. Mit „Till The End“spielte Gentlemen’s Riot einen ihrer eigenen Titel. Geschrieben habe er diesen im Alter von 16 Jahren, erzählte Göggel. Und zwar im Mathe-Unterricht. Ihr Set beendete die Band so, wie sie begonnen hatte: mit einem Johnny-Cash-Hit. Bei „Ring Of Fire“gab’s noch einmal Gelegenheit, aus voller Kehle mitzusingen.
Ungewöhnliche Besetzung
In anderer Zusammensetzung als in der Vergangenheit standen The Workaholics auf der Bühne. Sie traten mit Klaus-Dieter „KD“Göggel (Gitarre und Gesang), Gernot Stehle (Gitarre und Gesang), Heiko „Borky“Borkowsky (Schlagzeug) und Jochen Lebherz (Bass) auf. Nicht mit dabei war Keyboarder Ralf „Gonzo“Fink, der sich zurzeit im Griechenland-Urlaub befindet. Erst ein einziges Mal waren The Workaholics in dieser Zusammensetzung öffentlich aufgetreten. Anzumerken war das den erfahrenen Musikern aber natürlich trotzdem nicht.
Die Band widmete sich RockKlassikern wie „Pinball Wizard“(The Who), „Honky Tonk Women“(Rolling Stones) und „Teach Your Children“(Crosby, Stills, Nash and Young). Harte Riffs holten sie aus ihren Gitarren dabei ebenso heraus wie bittersüße Melodien. Neben Coverversionen spielten The Workaholics auch Eigenkompositionen von Klaus-Dieter Göggel. Dieser hatte unter seinem Künstlernamen „KD“im vergangenen Jahr seine erste CD herausgebracht: So viel Zeit. Um kurz nach 1 Uhr griffen die Musiker für Queens „Somebody To Love“und Eric Claptons „Wonderful Tonight“ein letztes Mal zu den Instrumenten. Vor allem beim letzten Stück konnte Gernot Stehle noch einmal richtig glänzen. Für ihn war im Laufe des Abends immer wieder ein Extra-Lob aus dem Publikum zu hören.
Unter dem Titel „Rock auf’m Beneboda“waren Gentlemen’s Riot und The Workaholics schon häufiger im Bronner Bürgerhaus aufgetreten. „Die Kombination hat sich bewährt“, sagt Thomas Rullmann, Mitglied der knapp zehnköpfigen Initiative „Kultur im Bürgerhaus“, die den Konzertabend erneut organisiert hatte. Für die Kulturschaffenden ist „Rock auf’m Beneboda“inzwischen zu einer von drei festen Veranstaltungen im Jahr geworden. Dazu zählen außerdem das Bronnamr Märktle und die Beteiligung am lebendigen Adventskalender. Hinzu kommen unregelmäßige weitere Veranstaltungen wie Lesungen und Vorträge.
Weitere Fotos von „Rock auf’m Beneboda“in Bronnen gibt es im Internet zu sehen: www.schwaebische.de/ beneboda2018