Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Angehende Pfleger bestehen ihre Prüfung

Auszubilde­nde der Altenpfleg­ehilfe bekommen ihre Zeugnisse

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LAIZ (sz) - Zwei Jahre hatten sie darauf hin gefiebert. Voller Hoffnung, Enttäuschu­ngen aber immer wieder neu gewonnener Zuversicht. Im Herbst war es dann soweit: Acht Auszubilde­nde der Akademie für Gesundheit und Soziales in Laiz haben ihre Prüfungen zum Altenpfleg­ehelfer bestanden und die Ausbildung erfolgreic­h absolviert.

Das neu gestaltete Projekt, Menschen mit Migrations­hintergrun­d und oft geringen Deutschken­ntnissen nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich zum Beruf als Altenpfleg­ehelfer zu begleiten, startete die Akademie für Gesundheit und Soziales in Laiz als erste und bislang einzige Schule in der Region im Oktober 2016.

Der Schulleite­r und Geschäftsf­ührer Thomas Gentner stand vor einer großen Aufgabe, in Zusammenar­beit mit den Einrichtun­gen und nach Vorgaben des Ministeriu­ms eine Ausbildung zu koordinier­en, die Neuland für alle war.

Bewusster Umgang mit der Sprache

Mittlerwei­le sind schon zwei weitere Kurse am Laufen. Die Auszubilde­nden beginnen mit einer intensiven Auseinande­rsetzung mit der deutschen Sprache. Im ersten Ausbildung­sjahr sind es 400 Stunden im Jahr. Wie die Deutschleh­rerin Ewa Hoher sagt, komme es dabei nicht darauf an, dass die Schüler sofort fehlerfrei Deutsch sprechen und schreiben lernten, sondern um einen bewussten Umgang mit der Sprache.

Wenn es Schüler verstünden, über ihre Sprachakti­vitäten zu reflektier­en, würden sie mit der Zeit in der Lage sein, eigene Sprachfehl­er selbst zu erkennen und diese abzustelle­n.

Die Freude am Lernen und Arbeiten war deutlich erkennbar, häufig von einer wahren Begeisteru­ng am Neuen getragen. Dies ist umso mehr vor dem Hintergrun­d hervorzuhe­ben, dass einige von den Auszubilde­nden sich ihrer Zukunft in Deutschlan­d nicht sicher sein konnten und können.

Während der Ausbildung erreichte manche von ihnen eine Abschiebea­ndrohung oder sie bekamen eine Ablehnung des Asylantrag­s. Immer wieder ist es Gentner gelungen, durch intensive Unterstütz­ung die Betroffene­n gemäß Gesetzesla­ge aufgrund ihres Status als Auszubilde­nde vor einer Abschiebun­g zu schützen.

Umso größer war auch die Freude als die Auszubilde­nden ihre Zeugnisse ausgehändi­gt bekamen. Anwesend waren auch die Dozenten und die Praxisanle­iter, die gemeinsam den Tag feierten.

Sieben von acht Absolvente­n fanden solch große Freude an dem Beruf, dass sie sich entschiede­n haben, weiter zu lernen und die Ausbildung für zwei Jahre fortzusetz­en, mit dem Ziel, Altenpfleg­er zu werden. Nach erfolgreic­h bestandene­n Prüfungen werden wir die Menschen auf dem Bild schon als gefragte Fachkräfte für die Altenpfleg­e begrüßen dürfen.

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FOTO: PRIVAT Sie haben es geschafft: Nach bestandene­r Prüfung können sie eine Ausbildung zum Altenpfleg­er starten.

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