Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Clown springt für Figurentheater ein
Eberhard Schillinger unterhält Mariaberger Publikum
MARIABERG (sz) - Mit seinem Programm „Baby-leicht“hat Eberhard Schillinger als Clown „Ätsch“in der Mariaberger Turnhalle die Kinder zum Dauerlachen gebracht. Aber auch die großen Zuschauer genießen das vergnügliche und hintersinnige Spiel um die Tücken des Vaterseins. Schillinger, alias „Ätsch“vom Clownstheater „Ätschagäbele“, hatte kurzfristig übernommen, weil das ursprünglich geplante Figurentheater „Artisjok“wegen eines Unfalls der Puppenspielerin ausgefallen war.
Erst muss Clown „Ätsch“noch schnell die rote Clownsnase reparieren, dann die schwierige Entscheidung treffen, ob er rechtsrum oder linksrum durch die Kulissen rausgehen soll. Auch für einen Spaßmacher ist das Leben nicht immer lustig. Vor allem, wenn ein schreiender Säugling ins Spiel kommt. Clown „Ätsch“nimmt die Herausforderung an: „Ist ja babyleicht“, sagt er – von wegen.
Clown ist gelernte Mechaniker
Zum Glück gibt es das Baby-Buch, wo alles drinsteht: Wie man Windeln wechselt, füttert, spielt. Aber das Baby will einfach keine Ruhe geben. Sogar ein kleines Lied zur Ukulele kann den Schreihals nicht beruhigen. Auch bei einem Clown reisst einmal der Geduldsfaden und so schiebt Ätsch den Kinderwagen kurzerhand ins Abseits, damit er endlich sein Geschenk auspacken kann. Aber dann meldet sich das schlechte Gewissen des Vaters.
„Ein Clown hält dem Publikum den Spiegel vor, es geht um Wiedererkennung“, sagt Eberhard Schillinger. Das Clownstheater Ätschagäbele hat der gelernte Mechaniker 1985 gemeinsam mit Stefan Hallmayer vom Theater Lindenhof gegründet. 1990 erhielt er den Kleinkunstpreis Baden-Württembergs. Seit 2000 ist Schillinger mit seinem Solostück „Baby-leicht“auf Tour. Daneben arbeitet der Ödenwaldstetter als Theaterpädagoge – unter anderem auch für Mariaberg, ab Herbst wird er dort wieder Workshops anbieten.