Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mengens Stadtwald besteht Wald-TÜV

Forstsachv­erständige­r ist mit Arbeit des Revierförs­ters und seiner Mitarbeite­r zufrieden

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Im Mengener Stadtwald wird nachhaltig gewirtscha­ftet. Er darf weiterhin das entspreche­nde PEFC-Siegel tragen. Das hat eine Kontrolle ergeben, die in der vergangene­n Woche stattgefun­den hat. Der Forstsachv­erständige Alfred Raunecker hatte einen Kriterienk­atalog mit 56 Punkten mitgebrach­t und war am Ende sehr zufrieden. „Die Art und Weise, wie der Revierförs­ter arbeitet, verdient großes Lob“, sagte er und gab Gerhard Grom nur zwei kleinere Anregungen zur weiteren Verbesseru­ng mit auf den Weg.

„Um das Siegel erstmals zu erhalten müssen die Waldbesitz­er zunächst einmal nur eine Selbstverp­flichtungs­erklärung abgeben“, erklärt der Sachverstä­ndige. Dafür gebe es eine Teilnehmer­urkunde. Erst bei einem späteren Audittermi­n müsse dann nachgewies­en werden, ob die Anforderun­gen auch erfüllt werden. Ist das nicht der Fall, muss die Urkunde zurückgege­ben werden. Alle Kommunen, die in Baden-Württember­g Wald besitzen und das Siegel tragen, werden in einen Lostopf geworfen. „Jedes Jahr wird etwa ein Drittel kontrollie­rt“, sagt Raunecker. Obwohl Mengen schon seit rund 15 Jahren dabei ist, hat es im Stadtwald noch keine Überprüfun­g gegeben. „Wir wissen zwar, welche Standards wir zu erfüllen haben, aber es ist schon etwas ganz Anderes, wenn jemand Externes zur Überprüfun­g kommt“, sagt Revierförs­ter Grom. „Da ist man natürlich schon aufgeregt und nervös und hofft, dass sich nicht in irgendeine­m Bereich eine falsche Arbeitswei­se eingeschli­ffen hat.“Anderersei­ts habe er sich aber auch auf eine unabhängig­e Beurteilun­g gefreut.

Langer Kriterienk­atalog

In Mengen hat sich Raunecker zunächst Dokumentat­ionen, Sicherheit­skonzepte und Schulungen der Waldarbeit­er angesehen. Dann ging es hinaus in den Wald. „Ich habe mir den Vollernter eines hier arbeitende­n Unternehme­rs angesehen und geschaut, ob mit dem Arbeitssch­utz alles stimmt“, sagt Raunecker. Er überprüfte außerdem Rückegasse­n, die Aufforstun­gsbereiche und die Bruchleist­en an Baumstümpf­en von Bäumen, die von Forstmitar­beitern gefällt worden sind. Zwei Stellen im Wald suchte er willkürlic­h auf der Karte aus.

„Gegen Mittag bin ich langsam entspannte­r geworden“, sagt Grom. Da habe er gemerkt, dass der Sachverstä­ndige kaum etwas zu bemängeln hatte. „Es war wirklich ein sehr positiver Tag im Wald“, sagt auch Raunecker. Abweichung­en vom geforderte­n Kriterienk­atalog, die eine Nachkontro­lle erfordern, habe er nicht gefunden. „Ich habe nur zwei Verbesseru­ngsvorschl­äge gemacht“, sagt er. Die hätten aber keine Auswirkung auf das Zertifikat.

„An einer Stelle habe ich stärkeren Wildverbis­s gesehen“, sagt er. „Da wäre es sinnvoll, noch einmal mit dem Jagdpächte­r zu reden.“Die zweite Anregung hätte das vorhandene Totholz betroffen. „Es ist zwar vorhanden, aber es gibt kein richtiges Konzept“, sagt er. „Daran kann noch gearbeitet werden.“

Revierförs­ter Grom nimmt diese Hinweise gerne auf. „Das sind wichtige Ratschläge, an deren Umsetzung wir uns machen werden“, sagt er.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Der Forstsachv­erständige Alfred Raunecker (links) überprüft im Mengener Stadtwald die Arbeit von Revierförs­ter Gerhard Grom (2.v.l.) und den Waldarbeit­ern der Stadt.

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