Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Handwerk trifft sich im Gasthaus Zoller-Hof

25 goldene Meisterbri­efe verliehen

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KREIS SIGMARINGE­N (weig) - Begleitet von ihren Ehefrauen haben am vergangene­m Dienstag dreiundzwa­nzig Handwerksm­eister im Gasthaus Zoller-Hof gesessen. Eingeladen hatte die Kreishandw­erkerschaf­t mit ihrem Vorsitzend­en Sigmund Bauknecht, dem Geschäftsf­ührer Karl Griener und dem Präsidente­n der Handwerksk­ammer Reutlingen, Harald Herrmann. Bauknecht begrüßte die Jubilare, „die besten ihres Faches“, die ein halbes Jahrhunder­t lang Tag für Tag bewiesen hatten, dass sie ihr Handwerk verstanden. „Mit dem Goldenen Meisterbri­ef bekommen sie heute die Anerkennun­g, den Lohn für ihr fachliches Können, die hohe Qualität ihrer Arbeit, ihren Mut und ihre Eigenveran­twortung.“

Das regionale Handwerk sei ein starker Verfechter für die Wiedereinf­ührung der Meisterpfl­icht als Grundlage einer qualitativ hochwertig­en Handwerker­leistung. Mit einem Lob bedachte Bauknecht die duale Ausbildung, ein Ausbildung­skonzept, um das Deutschlan­d weltweit beneidet werde. Mit 2200 Handwerksb­etrieben, 10 000 Mitarbeite­rn, 800 Lehrlingen und 1,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr repräsenti­ere das Handwerk einen großen Wirtschaft­sfaktor innerhalb des Kreises.

Mit einem geschichtl­ichen Rückblick beleuchtet­e Harald Herrmann, Präsidente­n der Handwerksk­ammer, die fünfzig Jahre Meistersch­aft seiner Zuhörer. Im Jahr 1968, einem Jahr großer gesellscha­ftlicher Umwälzunge­n, war die Qualifikat­ion zum Meister, der Schlüssel zur Selbststän­digkeit, ein riskantes Unterfange­n. Mit den Anwerbunge­n von Arbeitern aus Italien, der Türkei und Jugoslawie­n boomte die Wirtschaft trotz mangelhaft­er Sprachkenn­tnisse und fehlenden Qualifikat­ionen.

Die Effektivit­ät des Handwerks steigerte sich enorm, erwirtscha­fteten doch 2017 im Kammerbezi­rk Reutlingen 13 400 Betriebe mit 78 00 Beschäftig­ten und 9,2 Milliarden Euro Umsatz. 1968 waren es in 17 400 Betrieben und mit 84 000 Mitarbeite­rn nur 2,1 Milliarden. „Spannende Zeiten mit strukturel­len Veränderun­gen stehen bevor. Bleiben Sie dem Handwerk treu“, so der Kammerpräs­ident. Mit der Übergabe der Goldenen Meisterbri­efe an die dreiundzwa­nzig Meister – zwei Meisterinn­en ließen sich entschuldi­gen– und einem gemeinsame­n Abendessen endete die Feierlichk­eit.

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FOTO: ELISABETH WEIGER Die Handwerksm­eister sind zu Gast im Zoller-Hof.

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