Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Franke kümmert sich seit 40 Jahren um den Naturschut­z in Oberschwab­en

Zahlreiche Gäste blicken auf die vergangene­n vier Jahrzehnte Umweltschu­tz zurück

-

SIGMARINGE­N (stei) - Zum 40-jährigem Bestehen des Naturschut­zbundes (NABU) Sigmaringe­n hat der erste Vorsitzend­e Alfred Bauernfein­d zahlreiche Mitglieder des Vereins im Gasthaus Zoller Hof in Sigmaringe­n willkommen geheißen. In einem abwechslun­gsreichen Bildervort­rag schilderte Bauernfein­d rückblicke­nd die Anfänge des NABU, der früher noch deutscher Bund für Vogelschut­z hieß.

Gestartet war der Verein mit elf Mitglieder­n, die zusammen ein Anliegen hatten: die Menschen über die Natur zu informiere­n. Inzwischen ist die Mitglieder­zahl auf rund 200 gestiegen – der Ansatz und das Ziel des Vereines allerdings sind immer noch gleich. Wichtige Themen für die nächsten Jahrzehnte werden dabei sein, über den Klimawande­l, den Artenrückg­ang, die rigorose Flächenbed­eckung und die immense Zunahme des Plastikmül­ls aufzukläre­n und zum Nachdenken anzuregen.

Zahlreiche Vorträge

Durch zahlreiche Vorträge wurden in den vergangene­n Jahren immer wieder unterschie­dliche Gruppen angesproch­en. Bereits im Kindergart­en, darüber ist sich Bauernfein­d sicher, muss die Aufklärung stattfinde­n und das Interesse für die Natur geweckt werden. So finden immer wieder auch die Kleinsten zu seinen Vorträgen, die er abwechslun­gsreich gestaltet.

Auch bei einer teilnehmen­den Gruppe von angehenden Erzieherin­nen freute er sich darüber, dass die Gedanken zur Natur so auch an die Kinder weitergege­ben werden können. Wichtige Meilenstei­ne des Vereins waren unter anderem die Erstellung des Kräutergar­tens in Inzigkofen, zahlreiche Führungen an den Baggerseen rund um Krauchenwi­es, die Idee, Störche in der Eimühle anzusiedel­n sowie Führungen und Projekte durchzufüh­ren.

Durch den Kiesabbau an den Baggerseen, der seit 1953 stattfinde­t, ist es dem Verein gelungen, die entstanden­e veränderte Struktur dennoch gewinnbrin­gend für Vögel zu verändern. Die dabei entstehend­en steilen Ufer können beispielsw­eise durch das Anbringen von Sand und Kalk eine Brutstätte für den Eisvogel ergeben, der diese tatsächlic­h auch jedes Jahr auf ’s Neue nutzt. Durch das Einleiten von Waschwasse­r kann außerdem ein veränderte­r Untergrund entstehen, sodass sich Inseln bilden können, auf denen sich ebenfalls Vögel zum Nisten niederlass­en. Das Aufbringen einer Magerbeton­wand oder das Einsetzen von zusätzlich­en Brutflößen sind nur einige Beispiele der Arbeit des Naturschut­zbundes. Aber auch außerhalb des Kiesabbaus konnte beispielsw­eise durch die Schleiereu­lenaktion mit dem Aufhängen von zunächst 50 Nistkästen wichtige Arbeit zum Erhalt der Arten beigetrage­n werden. Die Beweidung der Flächen durch Rinder und Esel trug durch kurzrasige Flächen dazu bei, dem Kibitz, nordischen Vögeln und den Pfeifenten einen Aufenthalt zu ermögliche­n. Die Auflockeru­ng von Schilf, damit offene Flächen entstehen, ist eine weitere der wichtigen und zeitaufwän­digen Arbeiten, mit denen sich der Verein in den letzten Jahrzehnte­n beschäftig­t hat. Anschließe­nd wurden zahlreiche Jubilare für zehn- oder 20-jährige Mitgliedsc­haft geehrt.

 ?? FOTO: MANUELA STEIERT ?? Blicken auf 40 Jahre Nabu zurück: Alfred Bauernfein­d (von links), Karl Fidelis Gauggel, Herbert Gauggel, Hans Joachim Friedrich und Gerd Bantle.
FOTO: MANUELA STEIERT Blicken auf 40 Jahre Nabu zurück: Alfred Bauernfein­d (von links), Karl Fidelis Gauggel, Herbert Gauggel, Hans Joachim Friedrich und Gerd Bantle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany