Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Pfarrer Drescher weiht neuen Kirchplatz ein
Neu gestalteter Platz vor der Kirche St. Leodegar soll Ort der Begegnung sein
GAMMERTINGEN - Nach dem Gottesdienst am Sonntag hat Pfarrer Wolfgang Drescher den neu gestalteten Vorplatz vor der katholischen Kirche St. Leodegar eingeweiht. Unter den großen gelben neuen Regenschirmen versammelte sich die Kirchengemeinde, denn bei der Einweihung schneite und regnete es.
„Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn wir eine Bauaufgabe abschließen können“, sagte Architekt Elmar Heinemann vom Architekturbüro Supper-Heinemann in seinem Grußwort nach dem Gottesdienst in der Kirche. „Ob es gelungen ist, darüber soll sich jeder selbst ein Bild verschaffen.“
Bürgermeister Holger Jerg stellte in seinem Grußwort fest, dass der gegenseitige Austausch wichtig sei, gerade in der jetzigen hektischen Zeit. „Deshalb ist es wichtig, dass wir mehr Plätze schaffen für die Kommunikation“, meinte er mit Bezug auf den neu gestalteten Kirchplatz. Der alte Platz hingegen war laut dem Bürgermeister in die Jahre gekommen, es gab Schlaglöcher auf dem Belag.
Die politische Gemeinde unterstütze das nun abgeschlossene Bauvorhaben mit einem Zuschuss, sagte Jerg. „Natürlich gab es Diskussionen“, erinnerte Jerg an die damalige Gemeinderatssitzung, als es um den Zuschuss ging. Der Zuschuss werde im nächsten Jahr fließen, sagte er.
Hildegard Butscher, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende, sagte, dass dem neuen Kirchplatz Bedeutung für die gesamte Seelsorgeeinheit zukomme. Auch Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde waren anwesend. Eine Vertreterin verlas ein Grußwort des evangelischen Pfarrers Ulrich Deißinger. „Ein Kirchplatz ist ein Ort der Begegnung, vor und nach dem Gottesdienst“, hieß es in der Ansprache.
Gemeinde versammelt sich auf dem Vorplatz
Nach Gottesdienst und Grußworten in der Kirche versammelte sich die Kirchengemeinde auf dem Vorplatz, dicht stand man unter den großen Schirmen beieinander. Mit den Schirmen hatte die Kirchengemeinde sich etwas Besseres geleistet: „Wir haben uns für die etwas teurere Version entschieden“, sagte Pfarrer Wolfgang Drescher.
Die Stadtkapelle Gammertingen spielte bei der Einweihung ein Musikstück – allerdings wegen des Wetters aus der Kirche heraus, eine Seitentür der Kirche war geöffnet, damit die versammelte Kirchengemeinde auf dem Vorplatz die Musik hören konnte. So konnten die Musiker ihre teils empfindlichen Instrumente schonen. Anschließend weihte Pfarrer Wolfgang Drescher den neu gestalteten Kirchplatz ein.
Der Gottesdienst vor der Einweihung war auch der Stadtkapelle Gammertingen gewidmet: Sie feiert in diesem Jahr ihr 170-jähriges Bestehen, im Gottesdienst wurde der verstorbenen Mitgliedern gedacht. Im Eingangsbereich der Kirche standen Tafeln, zu sehen waren unter anderem Fotos und Ansichten des alten Kirchvorplatzes, Heimatforscher Botho Walldorf hatte die Informationen bereitgestellt.
Den neuen Kirchvorplatz unterdessen findet Pfarrer Wolfgang Drescher gelungen: „Mir gefällt er“, sagte er im Gespräch mit der SZ. Wie er ergänzte, sei geplant, auch noch ein „Bänkle“, also eine Sitzbank, aufzustellen.