Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Biberach „verweigert“und siegt
Fußball-Landesliga, St. 4: FC Mengen - FV Biberach 1:2 (1:1)
MENGEN - Der FC Mengen hat das Duell der Aufsteiger in der FußballLandesliga, Staffel 4 verloren. Die Mannschaft von Trainer Miroslav Topalusic unterlag am Samstag vor 200 Zuschauern im Ablachstadion mit 1:2 (1:1), zeigte eine beherzte Leistung, belohnte sich am Ende aber nicht, auch weil die Mannschaft im Angriff oft zu umständlich agierte.
„Das war eine unverdiente Niederlage“, sagte Mengens Trainer Miroslav Topalusic nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Julius Wick, der mit einigen Entscheidungen an diesem Nachmittag - sei es beim nicht gegebenen Elfmeter in Halbzeit zwei oder bei einigen Karten - nicht immer ganz richtig lag. „Ich denke, wir hatten schon in der ersten Halbzeit, zwei, drei hundertprozentige Torchancen. Den Elfmeter gegen uns kann man pfeifen“, sagte Topalusic, „auf der anderen Seite hätten wir einen Elfmeter kriegen müssen. Dann wäre das Spiel wahrscheinlich 2:2 ausgegangen“, sagte Topalusic.
Der FC Mengen kommt besser aus den Startlöchern, hat in den ersten fünf Minuten gleich zwei gute Chancen durch Alexander Klotz, der das Glück an diesem Nachmittag nicht gepachtet hat. Er bleibt in der Abwehr hängen beziehungsweise am lang aufgeschossenen Biberacher Torwart Beck (3./5.). Nur eine Minute später gibt es die kalte Dusche für die Gastgeber, als Jonathan Hummler, Ex-Bad-Buchauer in Biberachs Reihen, im Strafraum umgestoßen wird. Wick liegt dieses Mal richtig, pfeift Elfmeter, von Mengener Seite gibt es keine Proteste. Andreas Wonschick lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen - 0:1 (6.). Biberach steht nun erst recht tief, agiert fast mit einer Fünfer- bzw. Sechserkette. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler rücken immer wieder in die Kette ein und machen so die Räume verdammt eng (Topalusic: „Das ist Verweigerungsfußball. Nicht unsere Art.“). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde gelingt dem FC Mengen der Ausgleich. Tobias Nörz erobert das Leder, passt es auf Patrick Klotz, der seinen Bruder Alex Klotz halbrechts genau in die Schnittstelle der Abwehr schickt, Biberachs Torwart Beck kommt etwas unmotiviert aus seinem Kasten und eröffnet so Klotz erst die Möglichkeit, den Ball an ihm vorbei ins Tor zu legen - 1:1 (18.). Sechs Minuten später jagt Alex Klotz das Leder aus etwas spitzem Winkel ans Außennetz (24.), elf weitere Minuten später hat Alex Klotz eine Doppelchance, zunächst rettet Beck, der Ball fällt wieder Klotz vor die Füße, der den Ball aus der Drehung, halb im Fallen, am langen Eck vorbeischlenzt (35.).
Biberach will den Ball nicht
Auch in der zweiten Halbzeit „muss“Mengen das Spiel machen gegen insgesamt sehr defensive Biberacher. Trotzdem gehen die Gäste mit ihrer fast einzigen Chance in Führung. Ramon Diamant zieht von jenseits der Strafraumgrenze ab, der Ball wird von Jonathan Hummler abgefälscht, aber auch von Gerold Kablitz unglücklich verlängert und landet über Merk im Tor (53.). Wieder läuft Mengen einem Rückstand hinterher. Mengen hat genügend Chancen, das Spiel zu drehen.
Nach einem weiten Pass in den Strafraum steht Alexander Klotz völlig frei vor Beck, dreht sich um die eigene Achse und verliert die Kontrolle und trifft den Ball nicht richtig (70.). Nach einem Schuss des eingewechselten Konrad sieht wohl nur Schiedsrichter Wick das Handspiel eines Biberachers nicht und die Pfeife bleibt stumm (81.). In der daraus resultierenden Szene gibt es einen Freistoß für Mengen, vor der Ausführung fragt Alex Klotz noch einmal beim Schiedsrichter wegen des nicht gegebenen Handspiels nach und sieht Gelb. Es entwickelt sich nun ein kurzes, heftiges Wortgefecht zwischen Biberachs Trainer Hatzing und Mengens Coach Topalusic. „Hatzing hat in der Szene Rot für Alex Klotz gefordert“, klärte Topalusic nach dem Spiel aus seiner Sicht auf, „das geht ja gar nicht“.
Kurz vor Schluss setzt sich Klotz noch einmal auf dem rechten Flügel durch, Anton Hartock setzt zum Flugkopfball an, doch Hartocks Kopfball geht knapp an Becks Gehäuse vorbei (85.).
Biberachs Trainer Dietmar Hatzing: „Ich muss die mannschaftliche Geschlossenheit meiner Mannschaft loben. Sicher hätten wir in der zweiten Halbzeit ein bisschen mehr auf Ballbesitz spielen können. Aber meine Mannschaft ist ja insgesamt noch sehr jung und unerfahren. Ich denke, wir können mit der Saison bis jetzt sehr zufrieden sein.“