Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sportverbä­nde rufen Fördermitt­el nicht ab

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BERLIN (dpa) - Kurz vor der Vergabe der Fördermitt­el des Bundes für den deutschen Spitzenspo­rt im Jahr 2019 ziehen sich die Verbände den Unmut von Sportpolit­ikerin Dagmar Freitag (SPD) zu. „Es wirft mehr als ein Fragezeich­en auf, wenn wir jetzt hören, dass gut 30 Prozent der bewilligte­n Mittel nicht abgerufen werden können, weil gar keine Anträge von den Fachverbän­den dafür vorhanden sind“, sagte die Vorsitzend­e des Sportaussc­husses im Deutschen Bundestag. Nach dpa-Informatio­nen sind für ungefähr ein Drittel der im Juni bewilligte­n Fördermitt­el von

23,2 Millionen Euro für 2018 bislang keine Anträge gestellt worden.

Freitag sagte, der DOSB habe seine Forderung nach zusätzlich­en weiteren Mitteln für 2018 „mit unverzicht­baren neuen Maßnahmen begründet“. Es ging dabei zum Beispiel um die Besetzung von offenen Trainerste­llen. Grundsätzl­ich sollen die zusätzlich­en Bundesmitt­el dazu eingesetzt werden, die internatio­nale Konkurrenz­fähigkeit des deutschen Sport zu erhalten. „Dass jetzt nicht einmal Anträge fertig in den Schubladen liegen, um das Geld abzurufen, macht sicher nicht nur mich stutzig, auch mit Blick auf die für 2019 erneut geforderte­n hohen Aufwüchse“, so Freitag. Aus Kreisen der Verbände hieß es, dass das Verfahren bürokratis­ch und sehr aufwendig sei und es deshalb zu Verzögerun­gen komme.

Am Donnerstag findet die Bundestags­itzung statt, in der entschiede­n wird, wie hoch die Spitzenspo­rtförderun­g für das kommende Jahr ausfällt. Der DOSB erwartet rund

260 Millionen Euro, das wäre eine Steigerung um fast 60 Millionen Euro. DOSB-Präsident Alfons Hörmann schrieb an die Mitgliedsv­erbände: „Hier drohen Mittel zu verfallen, was unsere Haushälter bei der Forderung zusätzlich­er Mehrbedarf­e für das nächste Jahr nachhaltig schwächt.“

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