Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Löbe zeigt die Kulturlandschaft Obere Donau in Bildern
Kreissparkasse zeigt Aufnahmen des Binger Fotografen Reiner Löbe
SIGMARINGEN - Mit einem visuellen Streifzug durch die Obere Donau, der Kulturlandschaft des Jahres 2018, ist am Dienstagabend in der Kundenhalle der Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen eine Ausstellung zum Thema „Kulturlandschaft Obere Donau – ein Stück Heimat“eröffnet worden. Kurzweilig, beeindruckend und ebenso schlicht wie schön zeigte der Binger Fotograf Reiner Löbe anhand einer Multivisionsshow Aufnahmen aus der Region. Seinem Wunsch entsprechend, gab es beim abschließenden Imbiss auch regionales Zoller-Bier.
Rund 30 Interessierte waren der Einladung vom Schwäbischen Heimatbund und Landesbank Kreissparkasse gefolgt, ein Stück Heimat aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf sich wirken zu lassen. So nutzte Hausherr Michael Hahn, Vorstandsvorsitzender der Landesbank Kreissparkasse, seine Ansprache unter anderem zur Definition des Begriffs Heimat. Diese verkörpere den Ort, wo man geboren und aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt. Sie diene gleichzeitig als Anker, als sicherer Halt für viele in der heutigen, schnelllebigen Zeit. Hahn selbst verbinde Heimat mit „vertrauten Menschen und bekannte Orten, mit Regionalem und mit gemeinsamen besonderen Erlebnissen“. Damit spannte er den Bogen zur Ausstellungseröffnung.
Mensch und Natur im Mittelpunkt
Mit der Präsentation seiner Multivisionsshow zeigte der passionierte Fotograf Reiner Löbe seine Sicht auf die Kulturlandschaft Obere Donau. In einer relativ zügigen Bildabfolge zahlreicher Fotos und Videos, mit wechselnder musikalischer Untermalung, wird dem Betrachter schnell klar, dass bei Löbe nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch als Nutzer im Mittelpunkt steht. Die Burg Wildenstein und die Ruine Falkenstein, der Stiegelesfelsen und die Klosteranlage Inzigkofen finden beispielsweise ebenso einen virtuellen Platz wie der Elogiusritt in Bingen, das mittelalterliche Spektakulum in Stetten am kalten Markt oder das Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck. Auch darf die Fasnet nicht unerwähnt bleiben, so zeigt ein kleines Video die Sigmaringer Fasnet 2000 mit dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Gerstner.
Natur statt Nikotin
Nach seiner 22-minütigen Präsentation plauderte Löbe auf dem schwarzen Ledersofa noch mit Moderator Karlheinz Fahlbusch, der selbst „die Region als vom Herrgott gesegnet“bezeichnete. Zum Beweggrund, sich mit der Natur auseinanderzusetzen und sie zu porträtieren, erzählte der Fotograf, dass es ihm Ende der 70erJahre daheim irgendwie langweilig geworden ist. Er hatte mit dem Rauchen aufgehört und als Ausgleich ging er raus und setzte sich mit der Natur auseinander.
Mittlerweile hat Löbe in seinem fast 40-jährigen Schaffen als Fotograf viel Material angesammelt. Angefangen mit schwarz-weiß Dias und Makrobildern von Schmetterlingen über Landschaftsaufnahmen durchlief er das breite Spektrum eines Fotografendaseins. Er arbeitete als Pressefotograf, illustrierte verschiedene Auftragsarbeiten und Publikationen, fand aber auch Freude an der Alltagsfotografie. „Anfangs habe ich gesammelt, festgehalten, was gefallen hat.“Seine Bilder entstehen im Kopf, er baut seine eigene Beziehung auf, um daraus konkrete Bildinhalte zu formen. „Mittlerweile ist mein Kriterium schlicht und ergreifend, einfach nur ein gutes Foto zu machen.“Bei einem leckeren Imbiss, den die Fidelisschüler zubereitet hatten, mischte sich Löbe anschließend gern unter die Besucher. Einer von ihnen war der 19-jährige Jonas Ertle aus Munderkingen, mit Abstand der jüngste Besucher der Ausstellungseröffnung. Umso beeindruckter zeigte er sich am Ende des Abends. „Ich bin in Sigmaringen im dritten Ausbildungsjahr zum Fotografen, da waren die Aufnahmen für mich natürlich schon aus beruflicher Sicht sehr interessant. Aber ich habe auch unwahrscheinlich viel über die Region, über Land und Leute kennengelernt“, so der junge Mann.