Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Konzert gibt Einblicke in die Musikkultur am Hofe
Am Sonntag gibt das Vokalensemble „quartettplus“mit weiteren Künstlern ein Konzert im Staatsarchiv
SIGMARINGEN (sz) - Die überregional bedeutende Musikkultur, die die Grafen von Hohenzollern in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an ihren Höfen in Hechingen und Sigmaringen pflegten, wird im Rahmen der Reihe „Zurückgeschaut“am Sonntag, 11. November um 18 Uhr im Spiegelsaal des Staatsarchivs gewürdigt. Titel der Veranstaltung: „Geh hin, flieg in die Welt G’sang“– Musik an den Hohenzollernhöfen der Renaissance.
Das Sigmaringer Vokalensemble „quartettplus“unter der Leitung von Monika Heinen-Wolf bringt zusammen mit den bekannten Reutlinger Künstlern Alfred Gross (Renaissance-Cembalo) und Susan Eitrich (Sopran) Werke von Komponisten, die an den hohenzollerischen Höfen wirkten, zu Gehör.
Gesungen werden vielfältige Chorwerke wie eine Huldigungsmotette, ein Liebesgesang oder ein Jagdlied. Ein Höhepunkt im zweiten Teil des Konzertes werden die Motetten „Deutsche Sprüche von Leben und Tod“von Leonhard Lechner sein, ein herausragendes Werk der Musikgeschichte. Der Cembalist wird seine eigenen Bearbeitungen der Spruchmotetten als Fantasien und Paraphrasen spielen.
Archivalienlesung
In einer Archivalienlesung geht der Leiter des Staatsarchivs Sigmaringen Volker Trugenberger an Beispielen auf das Verhältnis der Musiker zu ihren gräflichen Dienstherren ein und behandelt ihre wirtschaftliche und soziale Stellung. Manche der Musiker zeichneten sich nicht nur durch ihre Gesangsstimme oder die Beherrschung ihres Instruments aus, sondern stellten auch ihre Schlagfertigkeit in der einen oder anderen Prügelei unter Beweis.
Eintrittskarten können im Staatsarchiv vormittags unter der Telefonnummer 07571/10 15 51 reserviert und im Vorverkauf im Lesesaal des Staatsarchivs von 14 bis 16.30 Uhr für 14 Euro erworben werden. An der Abendkasse kosten sie 16 Euro.