Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ex-Soldat tötet zwölf Menschen in US-Bar

Mann feuert in Kalifornie­n auf College-Studenten – Täter war früher Soldat

- Von Ivonne Marschall, Juliane Rodust und Christina Horsten

THOUSAND OAKS (AFP) - Ein ehemaliger Soldat hat in einer Bar im US-Bundesstaa­t Kalifornie­n wahllos auf Gäste geschossen. Nach Polizeiang­aben tötete der 28-Jährige in der Nacht zum Donnerstag in der Bar in Thousand Oaks nahe Malibu mindestens zwölf Menschen während einer Country-Party für College-Studenten. Das Motiv des Mannes, der vor einigen Jahren im Kampfeinsa­tz in Afghanista­n war, blieb unklar. Der polizeibek­annte Schütze tötete sich anschließe­nd selbst.

THOUSAND OAKS (dpaAFP) - Country-Musik, Bier und Tanz mit Hunderten Menschen – es soll ein fröhlicher Abend für College-Studenten im „Borderline Bar & Grill“im Nordwesten von Los Angeles werden. Doch dann fallen plötzlich Schüsse. Und es entfaltet sich ein Horrorszen­ario, das für Amerikaner auf grausame Art und Weise inzwischen fast Alltag geworden ist: Ein Mann schießt auf Gäste in der Tanzbar, ersten Angaben zufolge sterben mindestens 13 Menschen.

Einsatzkrä­fte hätten in dem Lokal elf tote Gäste gefunden, sagt ein Sprecher des Sheriff-Büros in Ventura County nach dem Vorfall. Ein Polizist, der nach ersten Notrufen in der Bar eintraf, sei niedergesc­hossen worden und seinen Verletzung­en erlegen. Auch der mutmaßlich­e Schütze, laut Polizeispr­echer „der einzige Verdächtig­e“, sei tot.

Motiv noch unklar

Bei dem Mann, der in einer DiskoBar im US-Bundesstaa­t Kalifornie­n zwölf Menschen erschossen hat, handelt es sich nach Polizeiang­aben um einen 28-jährigen ehemaligen Soldaten. Der Mann mit dem Namen Ian David Long sei wegen „kleiner Vorfälle“in der Vergangenh­eit der Polizei bekannt, sagte der Sheriff des Verwaltung­sbezirks Ventura, Geoff Dean.

Dazu gehörten ein Autounfall und eine Beschwerde über Ruhestörun­g, wegen derer ihn die Polizei im vergangene­n April aufgesucht habe. Das Motiv des Schützen sei noch völlig unklar. Der Vorfall ereignete sich am späten Mittwochab­end um etwa 23.20 Uhr (Ortszeit) in Thousand Oaks, einem relativ reichen Vorort etwa 60 Kilometer von Los Angeles entfernt, nahe Malibu.

Wie die Zeitung „Ventura County Star“berichtete, soll der Schütze mindestens 30 Schüsse abgefeuert haben. Ein Zeuge sagte laut Sender ABC, der Täter habe auf einen Wachmann geschossen und Rauchbombe­n geworfen. Dann habe er das Feuer auf die anderen Menschen in dem Lokal eröffnet. „Er hat einfach weitergesc­hossen“, sagte der Zeuge. Ein anderer berichtete, der Mann habe mit einer Handfeuerw­affe auf die Kassiereri­n geschossen. Eine junge Frau beschrieb, wie sie sich von der Tanzfläche zum Hintereing­ang flüchtete. „Die Leute haben mit Stühlen die Fenster eingeschla­gen, um rauszukomm­en“, sagte sie dem Sender ABC7.

Übereinsti­mmend wurde der mutmaßlich­e Täter als in Schwarz gekleidet, mit langem Mantel und teilweise vermummt beschriebe­n. Auf Fernsehbil­dern war zu sehen, dass Polizisten und Feuerwehrl­eute rund eine Stunde nach den Schüssen das Gebäude betraten. Bilder von ABC7 zeigten Einsatzkrä­fte, die Verletzte versorgten. Auch Ermittler der Bundespoli­zei FBI waren vor Ort. Sheriff-Sprecher Garo Kuredjian beschrieb die Gegend als normalerwe­ise sehr sicher.

US-Präsident Donald Trump bedankte sich bei den Rettungskr­äften. Er sei über die Einzelheit­en des Vorfalls informiert worden, schrieb Trump beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter. „Die Polizei hat großen Mut gezeigt“, schrieb Trump. „Möge Gott die Opfer und ihre Familien segnen. Dank an die Rettungskr­äfte.“

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FOTO: DPA Menschen trösten sich gegenseiti­g in der Nähe der Bar.

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