Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Frauen machen sich fit für die Kommunalpolitik
Auswirkungen des Ehrenamts auf Partner und Familie sowie die Öffentlichkeitsarbeit sind Themen
RAVENSBURG/BAD WALDSEE (sz) 25 Kommunalpolitikerinnen haben sich beim Bildungs- und Sozialwerk der Landfrauen fit für den bevorstehenden Wahlkampf gemacht. Die sozialen Netzwerke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Auswirkungen des politischen Ehrenamtes auf Partner und Familie sowie die Übernahme von Verantwortung wurden in Bad Waldsee thematisiert.
Wie viel Öffentlichkeitsarbeit muss, soll, kann sein? Gabriele Dorby, Politologin, Kommunikationspsychologin und Pressesprecherin der Staatsministerin Ilse Aigner MdL, stieg mit den sozialen Netzwerken und ihrer Bedeutung für die Öffentlichkeitsarbeit in das Thema ein. Verschiedene Facebook-Profile von Politikern zeigten den unterschiedlichen Umgang mit den neuen Medien. Facebook ermögliche auch Kommunalpolitikerinnen neue Zielgruppen zu erreichen. „Der rote Faden ist Ihre Persönlichkeit! Sie ist elementar für den Wahlausgang“, so Gabriele Dorby und ermunterte die Frauen mit Bildern und Videos in den sozialen Netzwerken Emotionen zu wecken und Ziele mit konkreten Projekten zu füllen.
Dorothea Maisch ist Unternehmerin und Coach. Als Politikerin auf Kommunal- und Kreisebene weiß sie, wie es ist, im Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stehen. Am zweiten Seminartag berichtete sie von den Auswirkungen des Ehrenamtes auf ihren Partner und die Familie. Auch ihr Ehemann Gerhard Maisch, Augenoptikermeister, schilderte seine Sichtweise. Er habe seine Frau darin bestärkt, für ein politisches Amt zu kandidieren. Er schilderte jedoch auch eine schwierige Zeit nach einer politischen Niederlage seiner Frau. Jedoch hätten beide positive Erfahrungen mit dem Umgang von schwierigen privaten Themen in der Öffentlichkeit gemacht.
„Wer übernimmt wann, für was die Verantwortung?“Ganz praktisch stieg Tanja Köhler, Autorin, Rednerin und Psychologin, in das Thema ein. Sie verteilte eine große Tüte mit „Verantwortung“an die Teilnehmerinnen. In einem Einspieler zeigte sie, wie Passanten auf dieses Angebot reagierten. Nicht alle nahmen die Tüte. „Sie sind nicht nur verantwortlich für das, was Sie tun, sondern auch für das, was Sie nicht tun,“zitierte Tanja Köhler und erinnerte die Frauen daran, auch an sich selbst zu denken und bei Überlastung Aufgaben abzugeben.
Juliane Vees, Präsidentin des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern, lud alle Teilnehmerinnen zu einem Social-MediaSeminar für Kommunalpolitikerinnen ein. Christa Fuchs, Vizepräsidentin des Landfrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern, informierte abschließend über kommende Seminare für Kommunalpolitikerinnen.