Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Besucherzahlen steigen trotz Hitzewelle
Mit knapp 83 000 Gästen verfehlt der Campus Galli aber sein Saisonziel
MESSKIRCH - Obwohl der Campus Galli sein Saisonziel nicht erreicht hat, zeigt sich Geschäftsführer Hannes Napierala zufrieden. In der sechsten Saison kamen 82 989 Besucher auf die bei Meßkirch gelegene mittelalterliche Baustelle. Obwohl die Klosterstadt das Ziel von 95 000 Besuchern deutlich verfehlte, sagt der Geschäftsführer: „Wir sind extrem glücklich, dass wir in so einem Hitzejahr noch ein Wachstum geschafft haben.“Im Vorjahr kamen 79 660 Besucher auf den Campus. Von Bürgermeister Arne Zwick erhält Napierala Rückendeckung. Ende des Monats wird die Saisonbilanz in nichtöffentlicher Sitzung dem Gemeinderat vorgestellt.
Arne Zwick sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Wenn die Menschen bei 40 Grad lieber ins Freibad als auf den Campus Galli gehen, kann man es ihnen nicht verdenken.“Der Problemmonat war der August, denn dieser Ferienmonat ist zugleich der wichtigste Monat für die touristische Einrichtung, weil in dieser Zeit die meisten Urlauber nach Meßkirch kommen. Wegen der Hitzewelle blieb der August jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück, so Napierala.
Bis Juli stiegen die Besucherzahlen stark an und ab September seien sie ebenfalls wieder positiv gewesen, sagt Napierala über die Saison, die am 4. November endete.
Die Mittelalter-Baustelle sei mit ihrem Hitze-Problem in guter Gesellschaft: Auch andere große Touristen-Attraktionen im Land hätten damit zu kämpfen gehabt. Die Verantwortlichen im Meßkircher Rathaus müssen in ihre Zukunftsplanungen nun neben Schlechtwetter auch den Faktor Gluthitze berücksichtigen. Wie sie darauf reagieren werden, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. „Wir denken darüber nach, wie wir diesen Schwankungen begegnen können“, sagt Bürgermeister Zwick. Wahrscheinlich wird der Campus-Galli-Geschäftsführer dem Gemeinderat für die kommenden Jahre verschiedene Szenarien vorstellen.
Die Mittelalter-Baustelle ist für die Stadt Meßkirch weiter ein Draufzahl-Geschäft. In diesem Jahr erhielt sie für die Deckung der Betriebskosten einen Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro.
Nicht eingerechnet in diesem Betrag sind die Investitionen. So hat die
sagt Bürgermeister Arne Zwick.
Stadt Meßkirch jüngst 120 000 Euro für die Erweiterung des Parkplatzes bezahlt.
Wie sich der Zuschuss weiterentwickeln wird, dazu macht Bürgermeister Arne Zwick aktuell keine genauen Angaben. „Das hängt von den Besucherzahlen ab.“Ziel der Stadt Meßkirch und des Campus Galli ist, dass sich die Mittelalter-Baustelle finanziell möglichst bald selbst trägt.
Napierala ist der Meinung, dass der Campus Galli, für den in dieser Saison rund 50 Mitarbeiter tätig waren, mit seinem Wachstum noch lange nicht am Ende ist. Das große Meßkircher Vorbild Guédelon in Frankreich, wo auf ähnliche Weise eine mittelalterliche Burg gebaut wird, kommt jährlich auf rund 300 000 Besucher, die Pfahlbauten in Unteruhldingen spielen in einer ähnlichen Liga. „Ich halte es nicht für unrealistisch, dass wir uns in diese Richtung entwickeln werden“, sagt Geschäftsführer Napierala.
„Wir denken darüber nach, wie wir diesen Schwankungen begegnen können“,