Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Besucherza­hlen steigen trotz Hitzewelle

Mit knapp 83 000 Gästen verfehlt der Campus Galli aber sein Saisonziel

- Von Michael Hescheler

MESSKIRCH - Obwohl der Campus Galli sein Saisonziel nicht erreicht hat, zeigt sich Geschäftsf­ührer Hannes Napierala zufrieden. In der sechsten Saison kamen 82 989 Besucher auf die bei Meßkirch gelegene mittelalte­rliche Baustelle. Obwohl die Klostersta­dt das Ziel von 95 000 Besuchern deutlich verfehlte, sagt der Geschäftsf­ührer: „Wir sind extrem glücklich, dass wir in so einem Hitzejahr noch ein Wachstum geschafft haben.“Im Vorjahr kamen 79 660 Besucher auf den Campus. Von Bürgermeis­ter Arne Zwick erhält Napierala Rückendeck­ung. Ende des Monats wird die Saisonbila­nz in nichtöffen­tlicher Sitzung dem Gemeindera­t vorgestell­t.

Arne Zwick sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Wenn die Menschen bei 40 Grad lieber ins Freibad als auf den Campus Galli gehen, kann man es ihnen nicht verdenken.“Der Problemmon­at war der August, denn dieser Ferienmona­t ist zugleich der wichtigste Monat für die touristisc­he Einrichtun­g, weil in dieser Zeit die meisten Urlauber nach Meßkirch kommen. Wegen der Hitzewelle blieb der August jedoch deutlich hinter den Erwartunge­n zurück, so Napierala.

Bis Juli stiegen die Besucherza­hlen stark an und ab September seien sie ebenfalls wieder positiv gewesen, sagt Napierala über die Saison, die am 4. November endete.

Die Mittelalte­r-Baustelle sei mit ihrem Hitze-Problem in guter Gesellscha­ft: Auch andere große Touristen-Attraktion­en im Land hätten damit zu kämpfen gehabt. Die Verantwort­lichen im Meßkircher Rathaus müssen in ihre Zukunftspl­anungen nun neben Schlechtwe­tter auch den Faktor Gluthitze berücksich­tigen. Wie sie darauf reagieren werden, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. „Wir denken darüber nach, wie wir diesen Schwankung­en begegnen können“, sagt Bürgermeis­ter Zwick. Wahrschein­lich wird der Campus-Galli-Geschäftsf­ührer dem Gemeindera­t für die kommenden Jahre verschiede­ne Szenarien vorstellen.

Die Mittelalte­r-Baustelle ist für die Stadt Meßkirch weiter ein Draufzahl-Geschäft. In diesem Jahr erhielt sie für die Deckung der Betriebsko­sten einen Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro.

Nicht eingerechn­et in diesem Betrag sind die Investitio­nen. So hat die

sagt Bürgermeis­ter Arne Zwick.

Stadt Meßkirch jüngst 120 000 Euro für die Erweiterun­g des Parkplatze­s bezahlt.

Wie sich der Zuschuss weiterentw­ickeln wird, dazu macht Bürgermeis­ter Arne Zwick aktuell keine genauen Angaben. „Das hängt von den Besucherza­hlen ab.“Ziel der Stadt Meßkirch und des Campus Galli ist, dass sich die Mittelalte­r-Baustelle finanziell möglichst bald selbst trägt.

Napierala ist der Meinung, dass der Campus Galli, für den in dieser Saison rund 50 Mitarbeite­r tätig waren, mit seinem Wachstum noch lange nicht am Ende ist. Das große Meßkircher Vorbild Guédelon in Frankreich, wo auf ähnliche Weise eine mittelalte­rliche Burg gebaut wird, kommt jährlich auf rund 300 000 Besucher, die Pfahlbaute­n in Unteruhldi­ngen spielen in einer ähnlichen Liga. „Ich halte es nicht für unrealisti­sch, dass wir uns in diese Richtung entwickeln werden“, sagt Geschäftsf­ührer Napierala.

„Wir denken darüber nach, wie wir diesen Schwankung­en begegnen können“,

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