Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Proteste gegen Migranten aus Mittelamer­ika

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TIJUANA (dpa) - Nach der Ankunft Tausender Menschen aus Mittelamer­ika macht sich in der mexikanisc­hen Grenzstadt Tijuana Unmut breit. Dutzende Menschen protestier­ten am Sonntag gegen die Migranten. Sie schwenkten mexikanisc­he Flaggen und zeigten Transparen­te mit der Aufschrift „Nicht mehr Karawanen“. „Sie wollen bleiben, sie fordern Lebensmitt­el und andere Dinge. Aber wir haben nicht die Mittel“, sagte der Arzt Arturo Alba, der sich an den Protesten beteiligte.

Am Wochenende harrten 2400 Migranten in einer Sportanlag­e in Tijuana aus, Tausende weitere wurden noch erwartet. Die Migranten aus Mittelamer­ika sind seit rund einem Monat auf dem Weg in die USA. Viele wollen dort Asyl beantragen. „Wir sind aus unserem Land geflohen. Dort gibt es viel Armut und keine Arbeit“, sagte Doris García aus Honduras. Sie stammt aus San Pedro Sula, einer der gefährlich­sten Städte der Welt. Die Menschen aus Mittelamer­ika fliehen vor der bitteren Armut und der Gewalt durch Jugendband­en in ihrer Heimat. Die sogenannte­n Maras erpressen Schutzgeld, kontrollie­ren ganze Stadtviert­el und zwangsrekr­utieren Jugendlich­e. Honduras und El Salvador gehören zu den gefährlich­sten Ländern der Welt. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land lassen zu wollen.

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