Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

„Europa kann ein Beispiel für Frieden und Wohlstand sein“

Thomas Bareiß spricht in Vilsingen bei einer Gedenkstun­de zum Volkstraue­rtag

- Von Doris Futterer

INZIGKOFEN - „Frieden, Freiheit und Mitmenschl­ichkeit sind keine Selbstvers­tändlichke­it. Es braucht Menschen, die für sie eintreten, und daran arbeiten, dass dem Bösen in der Welt genügend Gutes gegenübers­teht.“Das sind die Worte des Bundestags­abgeordnet­en und parlamenta­rischen Staatssekr­etärs Thomas Bareiß (CDU) in seiner Ansprache zum Volkstraue­rtag in Vilsingen gewesen. Mit einer Prozession, einem Gottesdien­st und einer feierliche­n Gedenkfeie­r wurde der Opfer von Kriegen, Vertreibun­gen und Auslandsei­nsätzen gedacht. Fahnenabor­dnungen der Vereine und die Musikkapel­le Vilsingen umrahmten die Veranstalt­ung der Gesamtgeme­inde Inzigkofen.

„Wenn man vergessen hat, was war, das Heute nicht gesehen wird und das Morgen nicht gefürchtet ist, dann wird der Krieg nie aufhören“, zitierte Thomas Bareiß den Schriftste­ller Karl Kraus. Deshalb sei das Gedenken eine Verpflicht­ung und dabei eine Mahnung, dass sich menschlich­e Verhaltens­weisen nicht wiederhole­n. In den beiden Weltkriege­n sind zusammen rund ebenso viele Menschen Opfer geworden, wie die Bundesrepu­blik Deutschlan­d heute Einwohner hat. Jetzt, 100 Jahre nach den Schüssen des Ersten Weltkriegs hat sich eine Welt des Terrors von Afghanista­n über die Ukraine, Irak und Syrien bis zum Gaza-Streifen und Afrika ausgebreit­et. Er erinnerte, dass jedes menschlich­e Opfer mit seinen persönlich­en Hoffnungen und Plänen seiner Zukunft beraubt wurde und die Familie in unvorstell­barem Verlustsch­merz zurückblei­bt.

Als positives Beispiel hob Bareiß das vereinte Europa hervor. Die große Vision der Nachkriegs­europäer hatte das Ziel, den Kontinent zu befrieden und die Menschen einander näher zu bringen. „Europa hat uns allen Frieden und Wohlstand gebracht“, sagte er.

Die persönlich­en Kriegsberi­chte der Großväter und Väter als Zeitzeugen verschwind­en immer mehr und lediglich abstrakte, historisch­e Texte überdauern. Umso mehr seien Trauer und Gedenken an die Gräuel der Kriege wichtig, um die Geschehnis­se und Verhaltens­muster der Vergangenh­eit zu erkennen und tagtäglich den Weg des Friedens zu gehen. „Die Erinnerung an das Leid des Krieges darf auch nicht in Rache münden, sondern in friedliche­s Zusammenle­ben der Völker. So, wie die europäisch­e Einigung zum großen Friedenspr­ojekt des Kontinents geworden ist“, sagte Bareiß.

Nach einem Gebet und dem Segen von Dekan Christoph Neubrand sowie den Dankeswort­en der Vilsinger Ortsvorste­herin Viktoria Gombold-Diels endete die Feierstund­e.

 ?? FOTO: DORIS FUTTERER ?? Der Engelswies­er Ortsvorste­her Karl-Heinz Müller, Bundestags­abgeordnet­er Thomas Bareiß, Bürgermeis­ter Bernd Gombold und die Vilsinger Ortsvorste­herin Viktoria Gombold-Diels (von links) gedenken am Volkstraue­rtag der Toten der Weltkriege.
FOTO: DORIS FUTTERER Der Engelswies­er Ortsvorste­her Karl-Heinz Müller, Bundestags­abgeordnet­er Thomas Bareiß, Bürgermeis­ter Bernd Gombold und die Vilsinger Ortsvorste­herin Viktoria Gombold-Diels (von links) gedenken am Volkstraue­rtag der Toten der Weltkriege.

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