Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weihnachtsmarkt ist wieder eine Option
Der SV Sigmaringen will 2019 einen zweitägigen Markt ausrichten.
SIGMARINGEN - Gibt es doch noch die Wiedergeburt eines Weihnachtsmarkts in Sigmaringen? Wenn dann aber erst im nächsten Jahr. Der SV Sigmaringen hat der Stadtverwaltung ein Konzept vorgestellt. In der Sitzung des Kulturausschusses des Gemeinderats am 23. Januar soll darüber diskutiert werden. Das Konzept sieht vor, dass es im kommenden Jahr am ersten Adventswochenende auf dem Karlsplatz einen zweitägigen Markt geben soll. „Uns ist es wichtig, möglichst viele Schulen, Kindergärten und Vereine einzubinden“, sagt Klaus Unger, der Vorsitzende des SV Sigmaringen.
Die Idee kam den Fußballern des SV Sigmaringen auf der Weihnachtsfeier des Vereins. „Wenn man mit den Bürgern redet, bekommt man schnell zu hören, dass sie es schade finden, dass Sigmaringen keinen Weihnachtsmarkt hat“, erzählt der Vereinsvorsitzende über das Meinungsbild nach vielen Gesprächen. Unger kann die Haltung der Stadt jedoch gut nachvollziehen. „Wenn die Stadt einen eigenen Markt organisieren würde, würde es immer heißen: Der Markt auf dem Schloss war schöner“, sagt Klaus Unger.
Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr die Organisation eines eigenen Marktes abgelehnt. Das Konzept eines Beraters aus Ludwigsburg sah vor, dass für einen sechstägigen Markt, der an zwei Wochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) über die Bühne geht, in den ersten vier Jahren Investitionskosten in Höhe von insgesamt 200 000 Euro anfallen würden. Die jährlichen Betriebskosten wurden mit rund 50 000 Euro angegeben.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Schloss im Jahr 2011 war eine einmalige Angelegenheit. Das Fürstenhaus machte danach deutlich, dass es keine Neuauflage geben wird. Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern wiederholte diese Ansage vergangene Woche am 11.11. noch einmal.
Ehm will Verein in den Gemeinderat einladen
Als im Café Seelos der fehlende Weihnachtsmarkt zum wiederholten Mal Thema war, kündigte Bürgermeister Marcus Ehm an, dass er die Absicht habe, daran etwas zu ändern. Ehm und die Rathausspitze haben sich die Ideen des SV Sigmaringen bereits angehört. Nun muss sich der Gemeinderat positionieren.
Grundsätzlich sagte das Gremium einer privaten Initiative bereits seine Unterstützung zu. In einem Sitzungsprotokoll aus dem vergangenen Jahr ist vermerkt: „Im Falle einer privaten Initiative stellt die Stadt Sigmaringen Unterstützung in Form von Sachleistungen und Gebührenbefreiungen in Aussicht. Der Stadtrat ist in einem solchen Falle zu beteiligen.“Der SV Sigmaringen möchte den Markt auf dem Karlsplatz veranstalten. Überwiegend sollen die Stände von Schulen, Kindergärten und Vereinen betrieben werden. „Von Bürgern für Bürger“lautet der Arbeitstitel für den Markt. „Händler von außen können vereinzelt teilnehmen, aber sie sind für uns nicht besonders wichtig“, sagt Unger.
Als Termin böte sich das erste Adventswochenende an
Als Terminvorschlag schwebt dem SV Sigmaringen das erste Adventswochenende vor: entweder Freitag/ Samstag oder Samstag/Sonntag. Die Schulen müssten sich da nicht groß umstellen, denn ihr Markt findet bislang bereits an diesem Termin statt, allerdings nur eintägig. „Wichtig ist uns, dass wir der Eisbahn aus dem Weg gehen.“Sie beginnt am Wochenende darauf. Mit seinen 250 Mitgliedern könne der Verein die Organisation stemmen, so Unger, und im Vorstand habe man darüber gesprochen und dies so beschlossen.
Der Karlsplatz ist aus Sicht von Klaus Unger am besten dafür geeignet, da er mit dem Marstallgebäude und dem Schloss im Rücken eine besondere Atmosphäre ausstrahle. Dem Verein geht es weniger darum, mit der Organisation seine Kasse aufzubessern, sondern er verfolgt ein anderes Ziel: „Wir möchten den Sigmaringern zeigen, dass ein Verein etwas für die Stadt machen will.“