Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sänger haben Spaß wie am ersten Tag
Der Chor Living Voices feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Konzert
VERINGENDORF - Mit einem beeindruckenden Auszug der 25-jährigen Gesangsgeschichte des Gospelchores kamen die Zuhörer in einen besonderen Hörgenuss. Ein wenig neidisch blickte Pfarrer Hubert Freier in die Veringendorfer Kirche, als anlässlich des Konzertes sogar noch zusätzlich Stühle geholt werden mussten, so voll war die kleine Kirche.
„Wir singen ohne Notenblatt damit wir uns bewegen können. Unser Chorleiter Anton Roggenstein, der die Ruhe in Person ist, dirigiert uns mit seinen Augen und wir lesen den Text von seinen Lippen ab“, erläuterte Ursel Hein das Chorsystem. Dass das bestens funktioniert, davon wurden die Konzertbesucher vom ersten bis zum letzten Lied durchweg überzeugt. Mit dem Lied „O Lord, hear my prayer“zogen die Sänger andächtig in die Kirche ein, um sich zu einem stimmgewaltigen Klangkörper im Altarraum zu vereinigen.
Chorleiter Anton Roggenstein hatte das Konzert in drei Zeitabschnitte eingeteilt. Zunächst hörten das Publikum Liedgut des Zeitraums von 1993 bis 2002. „My Lord what a morning“, „Jesus be a fence“, „Living Voices of Jesus“, „I woke up this morning“und „When we believe“war der beschwingte Auszug dieser Epoche, einige Lieder mit wunderschönen Solisten. Stellvertretend für alle
sollte hier der 15-jährige Gastsänger Aiden Dopson aus den USA erwähnt werden, der seit September in Veringenstadt für ein Jahr bei einer Gastfamilie lebt und die Liebfrauenschule in Sigmaringen besucht. Selbstbewusst sang er „Jesus be a fence“und erntete reichlich Applaus dafür.
Reise inspiriert Sänger
Dass die Solisten und der Chor besonders gut zur Geltung kamen, dafür sorgten die begleitenden Instrumente mit Anton Roggenstein am Piano, Martin Schidlo am Schlagzeug und Ekki Heim am Bass. Der zweite Teil sei der schwärzeste der
schwarzen Zeit der Gospels, eröffnete Roggenstein die Epoche von 2003 bis 2012. Damals sei der Chor auf Tour durch die Südstaaten der USA gewesen. Das habe ordentlich abgefärbt, der Chor habe sich von zahlreichen Gospels inspirieren lassen, führte der Chorleiter aus. Entsprechend beschwingt, klatschend, schnipsend und immer in Bewegung hörten die Besucher „Halleluja“, „Salvation“, „All things are possible“, „Servants“, „Prayer“, „My desire“und „I got mine“. Der Gute-LauneFunke sprang über auf die Besucher.
Im dritten Teil der Zeitepoche 2013 bis 2018 durften sich die Gäste
über ganz aktuelle Titel wie beispielsweise „You are the reason“von Calum Scott freuen. Dass der Chor aber auch deutsch singen kann, bewies er mit „Ich will Dir geben“. Für ihren Chorleiter hatten die Sänger eine Überraschung. Mark Forsters „Chöre“wurde entsprechend umgetextet, voller Begeisterung stimmte auch das Publikum in den Refrain mit ein. Beim anschließenden Stehempfang überzeugten die Chormitglieder mit selbstgebackenen Köstlichkeiten auch mit ihren kulinarischen Talenten, so wurde der Abend um ein paar gemütliche Stunden erweitert.