Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Fragen der Bürger
Bürgermeister Lothar Fischer wird nicht für den Kreistag kandidieren. Seine Begründung: Zum einen weil die Stadt viele Projekte hat und er präsent sein möchte. Zum anderen aus Überzeugung: Bürgermeister gehören nicht in den Kreistag, weil es Interessenskollisionen gebe. Er habe in seiner Zeit in Ravensburg Negatives erlebt.
Der Bau eines Verbrauchermarktes sei erfreulich, aber man müsse auf den Betreiber einwirken, damit die Be- und Entladezeiten geregelt werden, forderte ein Bürger. Fischer kann sich vorstellen, feste Zeiten in den Bebauungsplan hineinzuschreiben. Außerdem sei er zuversichtlich, dass der Markt gut frequentiert werde. Ein Bürger kritisierte den Standort, weil die Stadtkapelle ihr Haus schön gerichtet habe und Märkte meistens hässlich seien. Bürgermeister Fischer erklärte, dass wegen des Ensembleschutzes davon auszugehen sei, dass die Fassade des Marktes ansprechend gestaltet werde.
Das Wasser in Scheer sei sehr kalkhaltig, ob die Gemeinde eine Entkalkungsanlage im Wasserwerk einbauen könnte, bat ein Bürger. Fischer und Ingenieur Uwe Koschmieder erklärten, eine solche Anlage sei sehr teuer. Die Wasserleitungen seien in Scheer nicht so verkalkt, dass sich eine Anlage lohnen würde. Hinzu käme, dass 36 Prozent von dem entkalkten Wasser verloren gehe, das treibe Kosten weiter hoch.
Ein Bürger forderte, dass die Altstadt attraktiv gemacht werden sollte. Scheer habe eine große Geschichte, die von Nachbarstädten beneidet werde. Die Stadt sollte die Eigentümer überzeugen, ihre Häuser zu sanieren. Dafür gab es spontanen Applaus. Bürgermeister Fischer erklärte, dass viele Eigentümer nicht vor Ort wohnen und die Wohnungen als Geldanlage gekauft haben. Das Landratsamt bezahle die Mieten für Menschen, die auf dem privaten Markt keine Wohnung finden. Die Mittel der Stadtsanierung wurden in den vergangenen Jahren nie beantragt.
Die Geschwindigkeit für Verkehr in der Ortsmitte von Scheer zu reduzieren und eine weitere Ampel für die Sicherheit der Fußgänger an der Bundesstraße sind weitere Punkte, mit denen sich die Verwaltung auf Anregung der Bürger beschäftigen wird. (vr)