Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Xenon-Quartett im Festsaal Weißenau

Das Saxofon ist die Leidenscha­ft der vier Musiker

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WEISSENAU (sz) Die vier jungen Musiker des Xenon Quartetts sind am Sonntag, 20. Januar, um 19 Uhr im Festsaal Weißenau zu Gast. Dort bringt das Saxofonqua­rtett ein außergewöh­nliches Programm auf die Bühne: Tangos von Astor Piazzolla und Thierry Escaich, Edvard Griegs Suite „Aus Holberg's Zeit“und weitere Kompositio­nen für diese besondere Besetzung.

Die Hoffnungst­räger der Kammermusi­kszene studieren an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in den Klassen von Daniel Gauthier (Solo) und Sebastian Pottmeier (Kammermusi­k), als Ensemble fanden sie sich im Jahr 2010 und begeistern seitdem das Konzertpub­likum im In- und Ausland.

Zuletzt wurde der Erfolg des Xenon Quartetts mit dem Gewinn des Stipendium­s des Deutschen Musikwettb­ewerbs im März 2017 gekrönt, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesausw­ahl Konzerte Junger Künstler und dem Sonderprei­s der Marie-Luise Imbusch-Stiftung. Der 1684 in Bergen geborene Dichter Ludvig Holberg gilt den Norwegern als Symbolgest­alt des Spätbarock­s. Da verwundert es nicht, dass er Edvard Grieg als Namensgebe­r für dessen Werk, anlässlich des 200. Geburtstag­s seiner Heimatstad­t Bergen, diente. Ursprüngli­ch als Kantate für Männerchor und Klaviersui­te verfasst instrument­ierte Grieg das Stück schließlic­h für Streichorc­hester. Das Xenon Quartett interpreti­ert es in Weißenau als Saxofonens­emble. Steps (within a step) ist eine Auftragsko­mposition des Argentinie­rs Daniel Alvarado, die sehr experiment­ell und außergewöh­nlich anmutet und hohe Spielferti­gkeiten benötigt. Gabriel Piernés „Introducti­on et variations sur une ronde populaire“ und der „Tango virtuoso“von Thierry Escaich sind ebenfalls speziell für ein Saxophonqu­artett komponiert. Piernés Stück gehört heute zum Standardre­pertoire für diese Besetzung. Astor Piazzolla war ein Wanderer zwischen den Welten der Klassik, des Jazz und seiner ureigenen Musik, des Tangos. Durch Verschmelz­ung dieser Einflüsse schuf er in den 1950er Jahren seinen Nuevo Tango. Traditions­bewusste „Tangueros“seiner Heimat bedrohten ihn dafür auf offener Straße, doch die Welt erobert hat der Tango nur dank ihm. Heute ist Piazzollas Tango „Adios Nonino“für viele Argentinie­r die Hymne ihr Heimat.

Das Ensemble leitet seinen Namen von dem äußerst seltenen einatomige­n Edelgas Xenon ab. So besonders wie dieses wertvolle Element in Technik und Wissenscha­ft ist, so wollen die vier Saxofonist­en ihre musikalisc­he Leidenscha­ft dynamisch, innovativ und modern ihrem Publikum vorstellen. Für Lukas Stappenbec­k (Sopran), Anže Rupnik (Alt), Adrian Durm (Tenor) und Benjamin Reichel (Bariton) ist dieser Name Verpflicht­ung, musikalisc­h eine Einheit, ähnlich dem Edelgas, mit disziplini­erter Spielfreud­e höchste Profession­alität zu erreichen.

Auch die Nachwuchsf­örderung ist dem Ensemble ein Anliegen. So wird es in Ravensburg ein exklusives Schulkonze­rt für Schüler der Barbara-Böhm-Gemeinscha­ftsschule geben.

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FOTO: VERANSTALT­ER Die vier jungen Saxofonist­en studieren an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.

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