Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
SPD und Grüne planen gemeinsame Liste
Kommunalwahl in Gammertingen: Stephan Binsch kandidiert für „Gleiches Recht für alle“
GAMMERTINGEN - In Gammertingen bereiten sich die Akteure aus der Lokalpolitik auf den Wahlkampf für die Kommunalwahl am Sonntag, 26. Mai, vor. Zurzeit sind sie vor allem damit beschäftigt, Kandidaten für ihre Listen zu gewinnen. Während SPD und Grüne dabei kooperieren wollen, tritt Stephan Binsch für „Gleiches Recht für alle“an. Die Fraktion „SPD/Unabhängige Bürger“wird damit voraussichtlich der Vergangenheit angehören. Der Stand der Dinge im Überblick:
Positiv gestimmt blickt Karl-Heinz ●
Hebeisen, Vorsitzender der CDUFraktion im Gemeinderat, der bevorstehenden Kommunalwahl entgegen. Zufrieden ist er beispielsweise mit der Kandidatensuche. So treten alle acht Ratsmitglieder der CDU am 26. Mai wieder an. Darüber hinaus haben einige Kandidaten von der Liste aus dem Jahr 2014 Bereitschaft erklärt, sich wieder aufstellen zu lassen. „Außerdem haben wir einige neue Leute gefunden“, sagt Hebeisen. Sowohl für die Kernstadt Gammertingen als auch für die Teilorte werde die CDU mit einer kompletten Liste ins Rennen gehen können. Nach einem internen Treffen mit den Kandidaten am kommenden Freitag sollen die nächsten Schritte geplant werden.
Guter Dinge ist auch Wolfgang ● Lieb, Vorsitzender der Fraktion
„Gleiches Recht für alle“. Von den aktuellen Mitgliedern der Fraktion trete nur Rainer Oßwald nicht erneut an – alle anderen fünf Gemeinderäte wollten weitermachen. Zudem wird Stephan Binsch am 26. Mai für „Gleiches Recht für alle“kandidieren. Noch gehört er der Fraktion „SPD/ Unabhängige Bürger“an, allerdings war er bereits im Frühjahr aus der SPD ausgetreten. „Inhaltlich stehen meine Positionen denen von ,Gleiches Recht für alle’ nahe“, sagt er. „Und auch zwischenmenschlich verstehen wir uns gut.“Auf Kreisebene wolle er für die Freien Wähler kandidieren. „Darauf, dass wir Stephan Binsch für uns gewinnen konnten, sind wir stolz“, sagt Wolfgang Lieb. In der Kernstadt sei die Kandidatensuche bislang sehr gut verlaufen, in den Ortsteilen gebe es noch Luft nach oben. „Wir hoffen aber, dass wir auch dort unsere Liste vollkriegen“, sagt Lieb. Mitte März sollten die komplette Liste und das Wahlprogramm stehen.
Mit der Kandidatur von Stephan ● Binsch für „Gleiches Recht für alle“wird es im nächsten Gemeinderat vermutlich keine „SPD/Unabhängige Bürger“-Liste mehr geben. Dieser gehören neben Binsch noch Elmar
Molnar und Ulrike Steinhart an. Molnar will bei der nächsten Kommunalwahl definitiv nicht mehr antreten. Steinhart, die im Juli für Gabriele Schirmer nachgerückt war, will über eine erneute Kandidatur in den nächsten Tagen entscheiden.
Wolfgang Schreiber, Vorsitzender ● des SPD-Ortsvereins Gammertingen, bedauert zwar Stephan Binschs Parteiaustritt, blickt inzwischen aber wieder nach vorn. Allerdings steht er dabei vor einer enormen Herausforderung. „Viele unserer Mitglieder sind schon älter und wollen nicht für den Gemeinderat kandidieren“, sagt er. Und auch bei den Kandidaten der Kommunalwahl 2014 halte sich die Bereitschaft eher in Grenzen. Hinzu kommt der aktuell ohnehin schwere Stand der SPD in Bund und Land. „Die Kommunalwahl hängt zwar stark von Personen ab, aber diesen Trend spüren wir natürlich trotzdem.“Trotzdem will sich Schreiber den Herausforderungen stellen. „Einige Kandidaten, auch jüngere, haben uns inzwischen zugesagt“, sagt er. Auch Wolfgang Schreiber selbst will wieder für den Gemeinderat kandidieren. Zudem könne sich die SPD gut vorstellen, eine gemeinsame Liste mit den Grünen aufzustellen.
Die Gammertingerin Susanne ● Scham, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sigmaringer Kreisrat, steht dieser Idee offen gegenüber. Obwohl die Grünen bislang nicht im Gammertinger Gemeinderat vertreten sind, rechnet sie ihnen gute Chancen aus. „Schließlich sind die Grünen zurzeit allgemein stark“, sagt sie. Weil sich beide Parteien nahe stünden und die SPD eine Schwächephase durchmache, biete sich eine Kooperation an. Mittlerweile hat Scham Kontakt zu einigen GrünenSympathisanten in Gammertingen aufgenommen. Ihr Fazit: „Gemeinsam mit der SPD werden wir zumindest für die Kernstadt eine vollständige Liste präsentieren können. Und eine gemeinsame vollständige ist besser als zwei eigene unvollständige.“Scham selbst will zwar für den Kreistag kandidieren, nicht aber für den Gemeinderat. Bei einem Treffen am Dienstag, 22. Januar, wollen SPD und Grüne die nächsten Schritte für die Gemeinderatswahl planen.