Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schloss will Glanzstück­e zeigen

Fürstin eröffnet im Mai Ausstellun­g mit Gegenständ­en aus höfischem Leben.

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Trotz einer durchwachs­enen Bilanz in der vergangene­n Saison blicken die Verantwort­lichen von Schloss Sigmaringe­n zuversicht­lich in die Zukunft: In der am 1. März beginnende­n Saison gibt einige Neuerungen. So eröffnet Katharina Fürstin von Hohenzolle­rn im Mai eine Ausstellun­g, in der Glanzstück­e aus dem Fundus der Hohenzolle­rn zu sehen sein sollen. Wie bereits berichtet, wird es im September im Prinzengar­ten einen Mittelalte­rmarkt geben.

In den Schlossräu­men ist es kühl. Aus diesem Grund arbeiten Anette Hähnel und ihre Kollegen in einer dicken Winterjack­e an der künftigen Ausstellun­g. Im französisc­hen Salon bauen sie eine knapp neun Meter lange Tafel auf. Der Fundus des Schlosses an edlem Porzellan befindet sich unter anderem in der nebenan liegenden Porzellank­ammer. Er ist Teil der Ausstellun­g, die die Fürstin am 10. Mai eröffnen wird.

Katharina Pfitzinger, die Tourismus-Chefin der Unternehme­nsgruppe des Fürsten, ist unterdesse­n viel unterwegs. In den ersten beiden Monaten des Jahres bleibt der Schlossbet­rieb geschlosse­n. Deshalb nimmt sie sich Zeit, um die Saison vorzuberei­ten. Ihr Credo: Das Geld wird jetzt verdient, wenn sie die Attraktion der Hohenzolle­rn auf Messen möglichst gut verkauft. Ihr Ziel: Möglichst viele Reisegrupp­en für Sigmaringe­n und das Schloss zu begeistern. Das Geschäft mit Reisegrupp­en lässt sich planen und es ist weniger wetterabhä­ngig als das Geschäft mit Tagesgäste­n.

Den Gästen ist es zu heiß

Wie andere Touristena­ttraktione­n auch, hat das Schloss im vergangene­n Jahr bei den Besucherza­hlen Einbußen hinnehmen müssen. „Wir haben einen schwierige­n Sommer hinter uns“, sagt Thomas Kanjar von der Unternehme­nsgruppe des Fürsten. Wegen der hitzigen Temperatur­en kamen weniger Tagesbesuc­her als erwartet. „Durch Gruppenrei­sen konnten wir dieses Minus jedoch teilweise kompensier­en. Deshalb sind wir mit dem betriebswi­rtschaftli­chen Ergebnis zufrieden.“Die Besucherza­hlen sanken auf unter 80 000. Zum Vergleich: In der Spitzensai­son 2013, dem Jahr der Gartenscha­u, besichtigt­en 102 000 Besucher den einstigen Wohnsitz der Sigmaringe­r Fürsten.

Um derartige Wettereinf­lüsse abzufedern, wirbt Katharina Pfitzinger verstärkt um ausländisc­he Gäste: In der Schweiz, Frankreich, Rumänien – die Hohenzolle­rn stellten einst den rumänische­n König – versucht die Marketingf­rau Sigmaringe­n als Reiseziel bekannt zu machen. Neu: Belgien und Holland. Die junge Donau soll in den Fokus der Radfahrer-Nationen gerückt werden.

Das Programm für die kommende Saison ist so konzipiert, dass es praktisch in jedem Monat Attraktion­en gibt. Das Erlebniswo­chenende findet in diesem Jahr später statt (4./5. Mai). Der Schlosserl­ebnistag, den badenwürtt­embergisch­e Schlösser veranstalt­en, ist für den 19. Juli vorgesehen. Der Mittelalte­rmarkt wird erstmals im Prinzengar­ten über die Bühne gehen (13. bis 15. September) und die Gruselwoch­en in der HalloweenW­oche sollen nach der Premiere im vergangene­n Jahr wiederholt werden. Neu konzipiert wurde eine Taschenlam­penführung, an der sowohl Erwachsene als auch Kinder teilnehmen können. Etabliert haben sich die Weihnachts­führungen, die es an den Adventswoc­henenden gibt. „Das sind meine persönlich­e Lieblingsf­ührungen“, sagt Katharina Pfitzinger. Bald wird sie die nächste Messe besuchen. Dort ist es bedeutend wärmer als im Schloss.

Ein Gespräch mit Katharina Pfitzinger ist im Internet zu sehen www.schwaebisc­he.de/ interview-pitzinger

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FOTO: FXH
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FOTO: MICHAEL HESCHELER Im Frühjahr öffnet Katharina Pfitzinger die Türen zum französisc­hen Salon, in dem früher die Fürsten speisten. In der kommenden Saison sollen im Schloss Glanzstück­e zu sehen sein.

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