Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schloss will Glanzstücke zeigen
Fürstin eröffnet im Mai Ausstellung mit Gegenständen aus höfischem Leben.
SIGMARINGEN - Trotz einer durchwachsenen Bilanz in der vergangenen Saison blicken die Verantwortlichen von Schloss Sigmaringen zuversichtlich in die Zukunft: In der am 1. März beginnenden Saison gibt einige Neuerungen. So eröffnet Katharina Fürstin von Hohenzollern im Mai eine Ausstellung, in der Glanzstücke aus dem Fundus der Hohenzollern zu sehen sein sollen. Wie bereits berichtet, wird es im September im Prinzengarten einen Mittelaltermarkt geben.
In den Schlossräumen ist es kühl. Aus diesem Grund arbeiten Anette Hähnel und ihre Kollegen in einer dicken Winterjacke an der künftigen Ausstellung. Im französischen Salon bauen sie eine knapp neun Meter lange Tafel auf. Der Fundus des Schlosses an edlem Porzellan befindet sich unter anderem in der nebenan liegenden Porzellankammer. Er ist Teil der Ausstellung, die die Fürstin am 10. Mai eröffnen wird.
Katharina Pfitzinger, die Tourismus-Chefin der Unternehmensgruppe des Fürsten, ist unterdessen viel unterwegs. In den ersten beiden Monaten des Jahres bleibt der Schlossbetrieb geschlossen. Deshalb nimmt sie sich Zeit, um die Saison vorzubereiten. Ihr Credo: Das Geld wird jetzt verdient, wenn sie die Attraktion der Hohenzollern auf Messen möglichst gut verkauft. Ihr Ziel: Möglichst viele Reisegruppen für Sigmaringen und das Schloss zu begeistern. Das Geschäft mit Reisegruppen lässt sich planen und es ist weniger wetterabhängig als das Geschäft mit Tagesgästen.
Den Gästen ist es zu heiß
Wie andere Touristenattraktionen auch, hat das Schloss im vergangenen Jahr bei den Besucherzahlen Einbußen hinnehmen müssen. „Wir haben einen schwierigen Sommer hinter uns“, sagt Thomas Kanjar von der Unternehmensgruppe des Fürsten. Wegen der hitzigen Temperaturen kamen weniger Tagesbesucher als erwartet. „Durch Gruppenreisen konnten wir dieses Minus jedoch teilweise kompensieren. Deshalb sind wir mit dem betriebswirtschaftlichen Ergebnis zufrieden.“Die Besucherzahlen sanken auf unter 80 000. Zum Vergleich: In der Spitzensaison 2013, dem Jahr der Gartenschau, besichtigten 102 000 Besucher den einstigen Wohnsitz der Sigmaringer Fürsten.
Um derartige Wettereinflüsse abzufedern, wirbt Katharina Pfitzinger verstärkt um ausländische Gäste: In der Schweiz, Frankreich, Rumänien – die Hohenzollern stellten einst den rumänischen König – versucht die Marketingfrau Sigmaringen als Reiseziel bekannt zu machen. Neu: Belgien und Holland. Die junge Donau soll in den Fokus der Radfahrer-Nationen gerückt werden.
Das Programm für die kommende Saison ist so konzipiert, dass es praktisch in jedem Monat Attraktionen gibt. Das Erlebniswochenende findet in diesem Jahr später statt (4./5. Mai). Der Schlosserlebnistag, den badenwürttembergische Schlösser veranstalten, ist für den 19. Juli vorgesehen. Der Mittelaltermarkt wird erstmals im Prinzengarten über die Bühne gehen (13. bis 15. September) und die Gruselwochen in der HalloweenWoche sollen nach der Premiere im vergangenen Jahr wiederholt werden. Neu konzipiert wurde eine Taschenlampenführung, an der sowohl Erwachsene als auch Kinder teilnehmen können. Etabliert haben sich die Weihnachtsführungen, die es an den Adventswochenenden gibt. „Das sind meine persönliche Lieblingsführungen“, sagt Katharina Pfitzinger. Bald wird sie die nächste Messe besuchen. Dort ist es bedeutend wärmer als im Schloss.
Ein Gespräch mit Katharina Pfitzinger ist im Internet zu sehen www.schwaebische.de/ interview-pitzinger