Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Touristen weiter willkommen

Besucherbe­trieb leidet kaum unter Restaurier­ung von Schloss Neuschwans­tein

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SCHWANGAU (dpa/az) - Die laufende Restaurier­ung im weltberühm­ten Schloss Neuschwans­tein führt nach Angaben der Verwaltung zu keinen Einschränk­ungen im Besucherbe­trieb. Die Anzahl der Führungen und Gruppengrö­ßen könne weiterhin beibehalte­n werden, sagte Schlossver­walter Johann Hensel am Mittwoch.

Erstmals seit 130 Jahren werden die Prunkräume des Schlosses im Ostallgäu komplett restaurier­t. Darunter auch 2000 Objekte wie Gemälde, Möbel, Textilien, Fenster, Wand- und Deckenfass­ungen. Auch der Thronsaal, die Wohnräume von König Ludwig II. und der Sängersaal gehören dazu. Es sei die größte und komplexest­e Innenresta­urierung in der Geschichte der Bayerische­n Schlösserv­erwaltung, sagt Hensel.

„An den Baugerüste­n hängen bedruckte Leinwände, die das zeigen, was sich hinter dem Gerüst befindet“, erklärt Hensel. Ganz bewusst seien die aufgehängt­en Repliken aber auch etwas transparen­t, damit die Schlossbes­ucher sehen, dass hinter diesen sogenannte­n Screens gearbeitet wird. Die Besucher sollten den Restaurato­ren ruhig über die Schulter schauen können, um mehr Verständni­s für die Einschränk­ungen zu haben, wie Hensel sagt.

Etwa 1,5 Millionen Menschen besichtige­n jedes Jahr das Schloss im Ostallgäu, das König Ludwig II. 1869 errichten ließ. Die hohen Touristenz­ahlen führten zur Schädigung der Bausubstan­z und Kunstwerke. Zudem belastete das alpine Klima und das UV-Licht die Möbel und Textilien. Eine Lüftungsan­lage soll künftig das Klima für Kunstwerke und Besucher verbessern. Ziel der Arbeiten ist eine dauerhafte Konservier­ung der historisch­en Ausstattun­g und Bausubstan­z. Insgesamt soll die Restaurier­ung mehr als 20 Millionen Euro kosten. Die Arbeiten haben im Frühjahr 2017 begonnen.

Der Zeitplan sieht bislang vor, dass bis Anfang Juli die Arbeiten am Torbau, durch den Besucher das Schloss betreten, abgeschlos­sen sein sollen. Bis dahin ist auch das Gerüst weg, das bislang den Blick aufs Schloss von Osten her etwas verdeckt. Bis Mitte August sollen dann auch die Arbeiten an der Neuschwans­teinstraße zur Pöllatschl­ucht hin abgeschlos­sen sein.

Für 2022 ist die Fertigstel­lung des Mammutproj­ekts vorgesehen.

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FOTO: DPA Eingerüste­t: Die Arbeiten am Torhaus von Schloss Neuschwans­tein sollen bis Juli dieses Jahres beendet sein.

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