Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Polizei warnt vor Erpressungsversuchen mittels Sexvideos
Die Täter behaupten im Besitz kompromittierender Aufnahmen zu sein und fordern Geld von ihren Opfern
REGION (sz) - Unter dem Begriff „Sextorsion“ist ein Straftaten-Phänomen bekannt, bei dem die Geschädigten wegen angeblich vorhandener kompromittierender Sexvideos zu Geldzahlungen aufgefordert werden. Die Polizei warnt aktuell vor mehreren Versuchen in der Region – entsprechende Mails haben mehrere Personen in den vergangenen Tagen erhalten.
Dabei wurde den Betroffenen mitgeteilt, dass deren Computer gehackt oder mit einem Trojaner versehen wurde und man dadurch den Besuch von Pornoseiten dokumentiert oder über die Computerkamera die Betroffenen bei sexuellen Handlungen gefilmt habe.
Es gibt mehrere Varianten des Phänomens
Um eine Verbreitung dieser Aufzeichnungen zu verhindern, wurden die Mailadressaten zur Bezahlung mehrerer hundert Euro per Bitcoin aufgefordert. Die Geschädigten erkannten rechtzeitig den strafbaren Hintergrund der Mailmitteilungen und meldeten sich bei der Polizei.
Beim Phänomen „Sextorsion“gibt es mehrere Varianten. Neben des zuvor geschilderten Sachverhalts, bei dem tatsächlich keine entsprechenden Videos oder Ähnliches vorhanden sind, gibt es auch Fälle, bei denen die Täter über ein soziales Netzwerk wie Twitter, Snapchat, Instagram oder Facebook, Kontakt zu den Betroffenen aufnehmen.
Bei der Kommunikation wird versucht, das potenzielle Opfer zu überreden, sich im Rahmen eines Flirts vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Mit den so aufgezeichneten Videos und Bildern werden die Betroffenen anschließend zur Bezahlung eines Geldbetrags aufgefordert, verbunden mit der Drohung, ansonsten die kompromittierenden Aufzeichnungen zu veröffentlichen.