Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft: Die Zukunft fährt digital
Die Kfz-Branche bleibt Deutschlands innovativer Motor, belegt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Keine andere Branche meldet hierzulande so viele Patente an. Dabei zeigt sich: Die Unternehmen stellen sich der digitalen Herausforderung – und die Zulieferer spielen eine entscheidende Rolle. Elektromobilität und autonomes Fahren: Diese beiden Megatrends stellen die Fahrzeugbauer seit eiexperte nigen Jahren vor große Herausforderungen.
Die deutschen Kfz-Unternehmen bereiten sich vor allem durch Forschung auf den Strukturwandel vor, rund 40 Prozent aller Patentanmeldungen hierzulande kommen von der Automobilindustrie. Im Bereich Digitalisierung sind es sogar 43 Prozent.
„Die Kfz-Unternehmen haben eine Vorreiterrolle beim Thema Digitalisierung“, betont IW-Infrastruktur- Thomas Puls. Zulieferer in der Automobilbranche sind besonders wichtig für den Innovationsstandort Deutschland, zeigt die IW-Studie. Auf sie entfallen rund zwei Drittel der Patentanmeldungen im Bereich Kfz. Im Jahr 2015 meldeten die zehn forschungsstärksten Unternehmen der KfzBranche insgesamt rund 12 500 Kfz-Patente an, allein Bosch kam auf 3200. Auf die Schaeffler-Gruppe entfielen 1800 Anmeldungen. ZF hat rund 2200 Patente angemeldet. Bei den Autobauern ist die Daimler AG mit rund 1500 Patenten besonders innovativ, noch vor VW und BMW.
Seit 2005 steigen die Investitionen der Unternehmen unter anderem in Forschung und Entwicklung merklich an. Ein Trend, der sich noch verstärken wird: „Ein neuer Schwerpunkt entsteht bei Batterietechnologien sowie der Entwicklung von Hybridfahrzeugen“, erklärt Puls. Darüber hinaus werden viele Patente für Sensoren angemeldet, die autonomes Fahren ermöglichen sollen: Insgesamt meldet die KfzBranche bereits mehr als jedes vierte Patent in den Bereichen Digitalisierung, Elektronik und Sensorik an, zeigt die IW-Studie.
„Die deutschen Kraftfahrzeugunternehmen verschlafen den Wandel nicht, sie gestalten ihn mit“, sagt der IW-Wissenschaftler Thomas Puls.