Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gymnasium zieht in Realschule um

Die Sanierung der Gammerting­er Schule hat begonnen.

- Von Sebastian Korinth

GAMMERTING­EN - In Gammerting­en hat vor wenigen Tagen die etwa fünf Millionen Euro teure Sanierung des Gymnasiums begonnen. Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten bis Ende dieses Jahres abgeschlos­sen. Doch bis es soweit ist, müssen die Verantwort­lichen weiterhin Organisati­onstalent beweisen – auch wenn sie die erste große Hürde bereits genommen haben.

Sanierungs­bedarf gibt es am Gymnasium an etlichen Ecken und Enden. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Umsetzung aktueller Brandschut­z-Auflagen. So müssen im Altbau beispielsw­eise mehrere Brandabsch­nitte gebildet werden. Darüber hinaus gibt es Handlungsb­edarf bei den Treppenhäu­sern sowohl im Altbau als auch im Neubau. Beide Gebäudetei­le bekommen außerdem eine außen gelegene, neue Fluchttrep­pe als zweiten Rettungswe­g.

2004 wurden Alt- und Neubau zusammenge­schlossen, eine gemeinsame Aula dient heute als verbindend­es Element. „Wer durch das Gebäude geht, merkt kaum, dass es sich um zwei unterschie­dlich alte Häuser handelt“, sagt Schulleite­r Christoph Ocker. Doch der Schein trügt. So hat der Altbau vor gut zehn Jahren immerhin neue Fenster bekommen, der Neubau aber nicht. Dabei ist auch dieser mittlerwei­le 45 Jahre alt.

Altbau bekommt einen Aufzug

In beiden Teilen der Schule gibt es also viel zu tun. Als erstes ist der Altbau an der Reihe. Dessen Räume wurden inzwischen ausgeräumt, Material und Möbel eingelager­t, die Klassen verlegt. Ein Zaun aus Holz trennt die Baustelle vom Rest der Schule ab. „Bis Pfingsten werden vor allem die Brandschut­zmaßnahmen erledigt, die Toiletten und Wasserleit­ungen erneuert und das Dach saniert“, sagt Christoph Ocker. Außerdem wird ein Aufzug installier­t.

Sind die Arbeiten am Altbau erledigt, werden sie am Neubau mit dem dreistöcki­gen Oktagon fortgesetz­t – wegen des Schulbetri­ebs allerdings in Etappen. Im Mittelpunk­t stehen der Brandschut­z sowie die Erneuerung von Fenstern, Fassade und Toiletten. Außerdem wird ein neuer Sonnenschu­tz angebracht. Die Klassenzim­mer im Oktagon werden als letzte im Gymnasium mit InternetAn­schlüssen ausgestatt­et.

Erfahrung beim Improvisie­ren

Für Christoph Ocker und sein Team ist die Sanierung ein organisato­rischer Kraftakt. Schließlic­h ist das Gebäude des Gymnasiums für die rund 500 Schüler schon im Normalbetr­ieb eigentlich zu klein. Teilweise werden sie in einem Lehrraum der benachbart­en Feuerwehr unterricht­et, teilweise in Gebäude 5 der Lauchertta­lschule. „Unser Vorteil ist: Mit dem Ausweichen auf andere Gebäude kennen wir uns dadurch inzwischen aus“, sagt Ocker.

Als besonders flexibel haben sich mittlerwei­le die Oberstufen­schüler erwiesen. „Diese unterricht­en wir im Normalfall in relativ vielen unterschie­dlichen Räumen“, sagt der Schulleite­r. Für die Zeit der Bauarbeite­n ist das anders: Sämtliche Elftund Zwölftkläs­sler sind inzwischen in Gebäude 6 der Lauchertta­lschule umgezogen, in dem auch Außenklass­en aus Mariaberg unterricht­et werden. Die Abiturprüf­ungen sollen ebenfalls in dem Haus geschriebe­n werden, das zu Fuß etwa fünf Minuten vom Gymnasium entfernt liegt.

„Für den Umzug unserer Oberstufe waren wir auf die Kooperatio­n der Lauchertta­lschule angewiesen, die ihre Schüler inzwischen anderweiti­g verteilt hat“, sagt Ocker, der die gute Zusammenar­beit lobt. Auch Gebäude 5 nutzen die beiden Schulen gemeinsam. „Ist unser Altbau saniert, können wir ihn wieder für Klassen nutzen, die bis dahin im Neubau unterricht­et werden.“

Vor allem mit Hilfe seines Stellvertr­eters Walter Businger hat Christoph Ocker einen detaillier­ten Plan für alle Phasen der Bauarbeite­n ausgearbei­tet. „Dieser gewährleis­tet, dass der Unterricht möglichst wenig gestört wird, und nimmt zum Beispiel auch Rücksicht auf die Prüfungen“, sagt der Schulleite­r. Bislang halte sich der Baulärm aber auch grundsätzl­ich in Grenzen. „Am ehesten hören wir ihn noch im Rektorat und im Sekretaria­t“, sagt Ocker. „Schon im Lehrerzimm­er ist deutlich weniger zu hören. Der Unterricht wird bislang fast gar nicht gestört.“

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FOTOS: SEBASTIAN KORINTH Baustelle Gymnasium: Viel Arbeit haben Schulleite­r Christoph Ocker (hinten) und sein Stellvertr­eter Walter Businger unter anderem damit, die Belegung der einzelnen Räume zu planen.
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Außerhalb des Gebäudes wird schon länger gearbeitet: Die Schule bekommt zwei neue Fluchttrep­pen.
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Die Oberstufe wird vorübergeh­end in Gebäude 6 der Lauchertta­lschule unterricht­et. Damit das möglich ist, haben Realschüle­r für die Zeit der Bauarbeite­n ihre dortigen Klassenräu­me verlassen.

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