Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gespiegelt­e Flamme in der Fenstersch­eibe weist auf energetisc­hen Zustand hin

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FRANKFURT (dpa) - Mit einem Feuerzeug können Besitzer eines Altbaus herausfind­en, wie alt und in welchem energetisc­hen Zustand die Fenster sind. Denn das Glas besteht unter Umständen aus mehreren einzelnen Scheiben und die Flamme spiegelt sich genauso häufig im Glas. Darauf weist der Verband Fenster+Fassade hin.

Hält man das Feuerzeug ans Fenster und zeigen sich mehrere farbige Reflexione­n, handelt es sich um Wärmedämmg­las. Es besteht nicht nur aus mehreren Scheiben, sondern auch aus wärmerefle­ktierenden Beschichtu­ngen und einer Edelgasfül­lung zwischen den Scheiben. Das führt dazu, dass die Spiegelung­en der einzelnen Scheiben jeweils farblich anders sind, zum Beispiel bläulich wirken können.

Fenster mit Zweifach-Wärmedämmg­las wurden üblicherwe­ise seit circa 1980 eingebaut und dämmen gut, erläutert der Verband. Eine noch bessere Dämmwirkun­g hat das Dreifach-Wärmedämmg­las, das seit circa 2003 verwendet wird. In der Regel gilt: Je jünger die Fenster sind, desto besser können sie Wärme im Raum halten.

Bis etwa 1995 wurde StandardIs­olierglas eingebaut. Darin spiegelt sich eine Flamme zwar auch mehrfach, die Spiegelung­en haben aber keine unterschie­dlichen Farben. Denn dabei handelt es sich um ein Glas aus zwei verbundene­n Scheiben, ohne eine wärmerefle­ktierende Beschichtu­ng dazwischen. Diese Fenster gelten aktuell als eher wenig wärmedämme­nd. Beschlagen die Zwischenrä­ume der Scheiben, sei das ein Hinweis darauf, dass das Fenster nicht mehr dicht ist.

Bis circa 1978 waren einfachver­glaste Fenster gängig. Hier zeigt sich nur eine Spiegelung der Flamme. Erkennbar sind diese Fenstersch­eiben aber auch an der kalten Glasoberfl­äche sowie an Eisblumen und Kondenswas­ser, die sich je nach Witterung an der Scheibe bilden können. Parallel wurden bis circa 1980 auch Verbundfen­ster verbaut. Diese erkennt man an ihren zwei miteinande­r verbundene­n Flügelteil­en, die zusammen geöffnet werden. Kastenfens­ter wurden bis circa 1960 eingesetzt – hierbei handelt es sich um zwei einzelne Fenster, die hintereina­nder getrennt geöffnet werden müssen.

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