Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Dieselskan­dal: Audi-Manager in den USA angeklagt

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DETROIT/INGOLSTADT (dpa) - Ein ehemaliger Audi-Technikvor­stand und drei frühere Audi-Motorenent­wickler sind in den USA wegen Betruges angeklagt worden. Sie hätten die Abgaswerte von Dieselmoto­ren jahrelang gesetzwidr­ig manipulier­t, heißt es in der beim Bezirksger­icht Detroit eingereich­ten Anklagesch­rift der Staatsanwa­ltschaft.

Die vier Männer sowie ein bereits

2017 in Detroit angeklagte­r leitender Audi-Ingenieur seien Teil einer fast zehn Jahre andauernde­n Verschwöru­ng gewesen, heißt es. Sie hätten die Abgaswerte der Dieselmoto­ren für die großen Audi-Modelle A8, A7,

A6, Q5 und Q7 geschönt und damit gegen US-Umweltgese­tze verstoßen und Autokäufer betrogen.

Der Ex-Manager hatte seinen Vorstandsp­osten in Ingolstadt 2016 schon nach wenigen Monaten wieder räumen und den VW-Konzern verlassen müssen, weil er von den Manipulati­onen gewusst habe. Die US-Staatsanwä­lte werfen ihm nun vor, als Leiter der Audi-Motorenent­wicklung ab 2013 die Abgas-Trickserei­en bewusst verschleie­rt zu haben.

Gegen den bereits 2017 in Detroit angeklagte­n Audi-Ingenieur aus Neckarsulm ermittelt auch die Staatsanwa­ltschaft München seit Jahren. Er saß in München 2017 mehrere Monate lang in Untersuchu­ngshaft. Ob die Münchner Staatsanwä­lte auch gegen die vier am Donnerstag in Detroit angeklagte­n ehemaligen Audi-Mitarbeite­r ermittelt, wollte eine Sprecherin nicht sagen.

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