Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
IHK-Chef verlangt schnelle Brexit-Entscheidung
BIBERACH (ben) - Nach der Ablehnung des ausgehandelten BrexitDeals hat sich der Präsident der Industrieund Handelskammer Ulm, Jan Stefan Roell, am Freitag enttäuscht gezeigt, dass die Unsicherheit über das künftige Verhältnis zwischen Großbritannien und der Europäischen Union weiter andauert.
„Wir wünschen uns jetzt endlich eine Entscheidung, mit der wir alle arbeiten können“, sagte der Chef des Ulmer Prüfmaschinenherstellers ZwickRoell beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammern
Ulm und Bodensee-Oberschwaben. Das Thema ziehe sich schon viel zu lange hin.
„Eine Entscheidung ist immer noch besser als keine“, sagte Roell und erhob gegen die britischen Politiker, die das Referendum in England initiiert haben, schwere Vorwürfe. „Was wir hier besichtigen, ist das Ergebnis, wenn die repräsentative Demokratie ihre Grundlagen vergisst und ein Volk in eine Abstimmung drängt, der die Bürger nicht gewachsen sind“, sagte Roell vor mehr als 400 Gästen in der Biberacher Stadthalle.
Der Präsident der IHK BodenseeOberschwaben, Martin Buck, wies darauf hin, dass durch den Brexit der europäische Wirtschaftsraum empfindlich schrumpfen werde. „Aber wir brauchen diesen Raum – vor allem für junge Unternehmen und Startups“, sagte der Chef des Tettnanger Sensorenherstellers ifm. „Die Gründer testen hier ihre Ideen, um sie auf den Weltmarkt zu bringen.“