Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Feier mit Fotos, Festumzug und Feuerwerk
1200 Jahre Ennetach wird im Juli mit einer Jubiläumswoche gefeiert
MENGEN - Mit einer Jubiläumswoche vom 6. bis 14. Juli wird in diesem Jahr 1200 Jahre Ennetach gefeiert. Um Synergieeffekte zu schaffen, ist das Fest mit dem Fuhrmannstag zusammengelegt worden. Insgesamt steht dem Festausschuss um Heike Leven, die bei der Stadt für Veranstaltungen zuständig ist, dafür ein Budget von 45 000 Euro zur Verfügung.
Die erste Erwähnung des Orts Mengen findet sich in derselben Urkunde, in der auch Bad Saulgau genannt wird. Die Nachbarstadt hat ebenfalls ein Jubiläumsjahr ausgerufen. Die Urkunde ist auf den 22. Juli 819 datiert und in ihr vermacht Kaiser Ludwig der Fromme das Gebiet an der Ablach dem Kloster Buchau. Auch, wenn es sich bei der Urkunde um eine Fälschung handelt, gehen Experten davon aus, dass es eine Abschrift eines nicht mehr auffindbaren Originals ist. „Das Mengen, von dem in der Urkunde die Rede ist, ist das sogenannte alte Mengen“, sagt Heike Leven. „Das befand sich dort, wo heute der Ortsteil Ennetach liegt.“Das neue Mengen auf der anderen Seite der Ablach sei erst später entstanden. „Deshalb feiern wir 1200 Jahre Ennteach“, so Leven.
Gartenfest bildet den Auftakt
Der terminliche Rahmen steht und wird nun nach und nach vom Festausschuss und verschiedenen Gruppen mit Leben gefüllt. „Los geht es mit dem Ennetacher Gartenfest am 6. und 7. Juli, das wir als Auftakt nehmen wollen“, sagt Heike Leven.
Für Mittwoch, 10. Juli, ist ein Festabend mit geladenen Gästen im Bürgerhaus in Ennteach geplant. Der Historiker Thomas Zotz, der seit 2014 Vorsitzender der Gesellschaft Oberschwaben Geschichte und Kultur ist, wird einen Blick auf die Geschichte der Stadt und die besagte Urkunde werfen. Außerdem wird es ein gemeinsames Abendessen und ein noch näher zu definierendes Unterhaltungsprogramm geben.
Eine Ausstellung zur Geschichte von Ennetach von damals bis heute soll am Donnerstag, 11. Juli, im Foyer des Bürgerhauses in Ennetach eröffnet werden. „Armin Franke sammelt seit Monaten historische Fotos und hat unheimlich viel zusammenbekommen“, sagt Leven. So könnten Ansichten von früher und heute verglichen werden, Leute und Feste betrachtet und die Entwicklung des Orts verfolgt werden. „Da sind wirklich tolle Sachen dabei und wir werden im Ausschuss auch darüber reden, ob daraus vielleicht ein Buch werden sollte“, so Leven.
Das Gelände ums Bürgerhaus hat sich bereits bei Dorffesten und Fasnetsveranstaltungen als Festplatz bewährt. „Dort werden dann die Hauptfeierlichkeiten stattfinden.“Es soll eine Bühne und einen überdachten Bereich geben, die Bewirtschaftung übernehmen Pius und Michael Rauscher, die Mengen schon von den Heimattagen kennen. Am Freitagabend, 12. Juli, soll es Live-Musik und Party vor allem auch für jüngeres Publikum geben.
Handwerkermarkt am Samstag
Am Samstag, 13. Juli, lockt dann den ganzen Tag ein historischer Handwerkermarkt, wie man ihn vom Fuhrmannstag kennt, in die Mengener Innenstadt. Um 19 Uhr soll es einen Sternmarsch zum Ennetacher Rathaus mit anschließender Serenade geben. Die Musikkapellen werden anschließend auf dem Festgelände unterhalten.
Der Festsonntag, 14. Juli, beginnt mit einem Festgottesdienst in der Ennetacher Pfarrkirche mit anschließendem Frühschoppen. Höhepunkt soll um 14 Uhr der Festumzug durch die Straßen von Ennetach sein. „Daran können sich interessierte Gruppen beteiligen“, sagt Heike Leven. Für den Umzug könne auf das Sicherheitskonzept zurückgegriffen werden, das bereits für das Narrentreffen im vergangenen Jahr erstellt wurde. „Dazu kommen dann noch die Plätze, die wir für die Reiter und Gespanne brauchen.“
Im Bürgerhaus sollen Kaffee und Kuchen angeboten und ein Treffpunkt für die Alt-Mengener geschaffen werden. „Sonntag wird es auf dem Platz proppevoll werden“, so Leven. Zum Abschluss ist ein Feuerwerk geplant. „Darauf freuen sich die Leute immer richtig.“