Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sturm legt Wrack frei

Am Strand der Ostseeinse­l Rügen sind jetzt die Reste eines über 200 Jahre alten Schiffs zu finden

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Ein Sturm kann nicht nur mit zerstöreri­scher Wucht übers Land fegen, sondern manchmal auch etwas zutage fördern. Das ist jetzt auf der Ostseeinse­l Rügen geschehen. Dort hat ein gewaltiger Sturm nämlich die Überreste eines alten Frachtschi­ffs freigelegt. Diese Überreste – man spricht dabei von einem Wrack – kann man jetzt einfach so am Strand anschauen. Bisher lagen die Überreste auf dem Meeresbode­n unter Sand vergraben. Der Sturm hat aber jede Menge Sand fortgespül­t und das Wrack an den Strand gedrückt.

Das Schiff stammt aus dem 18. Jahrhunder­t und wurde wahrschein­lich in den Niederland­en gebaut. Freigespül­t wurden große Teile der Bodenschal­e sowie ein Stück des Kiels. Was das Schiff an Bord hatte und warum es ge- sunken ist, ist noch nicht bekannt. „Die gefundenen Teile zeigen, dass es sich bei dem Schiff um ein großes, flachbodig­es Handelsfah­rzeug handelt“, sagte einer der Experten, die das Wrack jetzt untersuche­n. Was man außerdem weiß: Vor langer Zeit waren rund um Rügen viele Handelssch­iffe unterwegs. Experten glauben, dass rund 300 Wracks auf dem Meeresgrun­d vor der Insel liegen. Vor der deutschen Ostseeküst­e soll es insgesamt sogar 1500 Wracks geben.

Es ist übrigens verboten, an den Strand gespülte Teile des alten Schiffs als Souvenirs mitzunehme­n. Aber so richtig auf das Wrack aufpassen tut im Moment auch niemand. Man weiß auch noch gar nicht, wer sich eigentlich um die alten Schiffstei­le am Strand jetzt kümmern soll.

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FOTO: DPA Man kann nur erahnen, dass dies einmal Teil eines Schiffsrum­pfs war.

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