Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Vermögensw­erte von Germania wohl eher gering

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FRANKFURT (dpa) - Bei der insolvente­n Fluggesell­schaft Germania sind nach Einschätzu­ng eines Fachjurist­en wahrschein­lich nur geringe Vermögensw­erte vorhanden. Es sei daher fraglich, ob die Masse für ein reguläres Insolvenzv­erfahren ausreiche, sagte der Anwalt Werner Meier von der internatio­nalen Wirtschaft­skanzlei Simmons & Simmons. „In der letzten vorliegend­en Bilanz aus dem Jahr 2016 sind sehr hohe Leasingrat­en genannt. Wahrschein­lich verfügte Germania über keine eigenen Flugzeuge mehr.“

Die Frage, ob die Start- und Landerecht­e nach EU-Recht gehandelt werden dürfen, ist umstritten. Die EU-Kommission verneint dies, aber die deutsche Vergabeste­lle im Verkehrsmi­nisterium sieht dies anders in Fällen, in denen diese Rechte an einen Käufer übertragen werden, der anschließe­nd auch die zugehörige­n Strecken bedient, so der Anwalt. Für andere Gesellscha­ften wertvoll seien aber nur Slots an Flughäfen mit engen Kapazitäte­n. Hier habe Germania nur in Düsseldorf und eventuell Berlin etwas zu bieten. Denkbar sei auch eine Veräußerun­g der beiden bislang nicht insolvente­n Töchter in Bulgarien und der Schweiz, die mit jeweils zwei Flugzeugen aber sehr kleine Einheiten seien.

Derzeit prüft der vorläufige Insolvenzv­erwalter Rüdiger Wienberg die vorhandene­n Vermögensw­erte und die Perspektiv­en zur Fortführun­g des bereits am Dienstag eingestell­ten Flugbetrie­bs.

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